Die Zapp-Olympiade der TV-Nachtvögel auf Eurosport ist nach acht Nächten endgültig vorbei. Auf dem zweiten Kanal wurden diesmal nur noch Konserven serviert: Snooker, Skispringen und Ski Alpin.
Pirouetten nach 50. Sieg
So mussten wir die ganze Nacht ab 01.15 Uhr mit den Frauen verbringen. Und wurden dafür oft mit herrlichem Tennis belohnt. Und nach ihrem 50. Einzel-Sieg in Melbourne (bei 16 Niederlagen) hüpfte Venus wie ein Teenager herum und zeigte uns strahlend ihre Sieges-Pirouetten.
«Jetzt will ich auch in den Final. Ich geniesse einfach jede Minute auf dem Platz», sagte die siebenfache Grand-Slam-Siegerin bei 73 Auftritten!
Glück mit der Nummer 13…
Die Schwester von Serena liess sich in beiden Sätzen gegen die Russin Anastasia Pawljutschenko (26) von einem 3:4-Rükstand nach Break der Gegnerin nicht aus der Ruhe bringen. Nach rund zwei Stunden hiess es 6:4, 7:6.
Eurosport-Reporter Markus Theil liess uns das Spiel ohne grosse Analysen verfolgen. «Die Russin hat vielleicht zu wenig an sich geglaubt, sonst hätte sie noch mehr Chancen gehabt!» Und so scheiterte die Nummer 24 eben auch beim fünften Versuch, einen Grand Slam-Halbfinal zu erreichen. Venus ist übrigens als 13 gesetzt…
Navratilova lobte Venus W.
Im Hintergrund spendete die grosse Dame des Tennissports, Martina Navratilova (60), Applaus: «Hätte ich einen Hut, ich würde ihn vor Venus ziehen!» Die Tschechin gewann sensationelle 167 Einzel-Turniere (18 Grand Slams) und feierte im Doppel sogar 177 Triumphe.
Dauerplauderer Fassnacht
Ab 03.30 Uhr liess man dann bei Coco Vandeweghe (25) gegen Gabrina Muguruza (23) bei Eurosport Oliver Fassnacht ran. Und diesmal überbot er sich selbst, redete selbst bei Ballwechseln munter sein Wissen runter. Ein absolutes No-Go. Da sind Stefan Bürer und Heinz Günthardt auf SRF2 direkt Vorbilder!
Nun, die Doppel-Partnerin von Martina Hingis (in Melbourne bereits ausgeschieden) zeigte wohl eines ihrer besten Spiele. Die Spanierin Muguruza, in Venezuala geboren und in Genf lebend, fand gegen das frische und freche Powertennis einfach kein Rezept. Und die Nummer 7 wird von diesem Match wohl noch lange Albträume bekommen.
Rüpel Coco will sich bessern!
Nach 84 Minuten hiess es 6:4, 6:0. «Coco spielte sich im zweiten Satz einfach in einen Rausch», sagte Fassnacht, der die Amerikanerin zurecht lobte, aber auch kritisch anfügte: «Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, geht keinem verbalen Fight mit ihren Gegnerinnen, Coaches oder Schiedsrichter aus dem Weg!»
Doch diesmal blieb Coco erstaunlich ruhig. Und beim Platz-Interview grinste sie: «Ich versuche, mich auf dem Platz jetzt zu benehmen!» Die Favoritenkillerin hat jetzt also schon Bouchard, Kerber und Muguruza in Australien erledigt.
Sieg von Rebeka aus Basel…
Um 03.42 sagte Fassnacht: «Ich habe jetzt noch eine gute Nachricht für alle Schweizer Fans, die uns zuschauen: Die 17jährige Rebeka Masarowa aus Basel hat gegen eine Chinesin die dritte Runde beim Juniorinnen-Open erreicht.» Da hoffen wir doch weiter…