Märchen sind zum Träumen da. «Ich möchte die Schweizer Fahne hochhalten!», sagt Belinda Bencic entschlossen. Und deshalb träumen wir mit ihr von einem Erfolg der letzten Schweizer Hoffnungsträgerin in Roland Garros.
Natürlich, der Turniersieg ist meilenweit entfernt. Und auch etwas unrealistisch. Die 21-jährige Ostschweizerin kommt nach Hand-OP und Fussentzündung von einer längeren Verletzungspause zurück, ist weder körperlich, noch mental auf Grand-Slam-Niveau. Dazu weilt sie ohne Coach in Paris, wo auf Sand gespielt wird – Belindas unliebsten Belag, auf dem sie drei Jahre nicht stand.
Was sie in der ersten Runde gegen Deborah Chiesa (It) gezeigt hat, war denn auch keine spielerische Meisterleistung. «Das Level war schlecht», brachte es Bencic selbst auf den Punkt. Aber es war ein grosser moralischer Sieg – nach knapp drei Stunden und fünf abgewehrten Matchbällen – den nur wenige schaffen. Nur die mit dem Champion-Gen. «Dickschädel wie Belinda», sagt SRF-Experte Heinz Günthardt, der seine Fed-Cup-Spielerin schon lange kennt.
Seit den Jahren, als sich das süsse Antlitz der «Sweet-16» aus Switzerland schon einmal im Siegerpokal der French Open spiegelte. 2013 gewann Belinda das Juniorinnen-Turnier und krönte sich damit zur Weltnummer 1 in der Kategorie der Teenager.
Ist sie mal drin, kann sie es also auch auf Sand. Und deshalb muss sie sich heute (ca. 11 Uhr) auch vor der nächsten Gegnerin nicht verstecken. Sie kennt Magdalena Rybarikova gut – 1:1 stehts im Vergleich. Zwar ist die Slowakin die Weltnummer 18, aber ebenfalls keine Spezialistin auf roter Asche. Ob sie auch einen so bärenstarken Willen wie Belinda hat?
Verfolgen Sie die Partie zwischen Bencic und Rybarikova live ab ca. 11 Uhr auf BLICK im Ticker und Stream.