Unter den Augen des ehemaligen spanischen Königs Juan Carlos triumphiert Garbine Muguruza 23 Jahre nach der letzten spanischen Siegerin Conchita Martinez, die in der Spielerbox sitzt! Die Entscheidung beim 7:5 und 6:0 gegen Venus Williams (USA, 37) fällt beim Matchball nach einer erfolgreichen Challenge Muguruzas. Sie schlägt die Hände vors Gesicht, ein paar Tränen kommen zum Vorschein.
Der Final auf dem Centre Court, der wegen des Regens bei geschlossenem Dach gespielt wird, hat zwei unterschiedliche Teile. Venus Williams ist im ersten Satz kurz vor dem Satzgewinn, hat beim Stand von 5:4 und Aufschlag Muguruza zwei Satzbälle, die sie nicht verwerten kann. Dann kommts zum Bruch in ihrem Spiel, nichts klappt mehr.
Muguruza macht neun Games in Folge, holt sich den ersten Durchgang 7:5 und den zweiten glatt 6:0! «Das war einer der besten ersten Sätze, die ich je in einem Wimbledonfinale gesehen habe», schwärmte BBC-Experte Boris Becker.
Nach Roland Garros 2016 ists ihr zweiter Major-Titel. Sie kassiert 2,2 Millionen Pfund Preisgeld (umgerechnet 2,8 Mio. Franken) und wird in der Weltrangliste von 15 auf 5 steigen.
Venus verpasst neun Jahre nach ihrem letzten Sieg in Wimbledon den sechsten Titel. Im Platz-Interview gratuliert sie Muguruza: «Ich weiss, wie hart du arbeitest.»
Brille im Doppel-Final der Frauen
Im Frauen-Doppel demütigen die Russen-Girls Ekaterina Makarowa und Elena Wesnina ihre Final-Gegnerinnen Chan (Taiwan)/Niculescu (Rum) 6:0, 6:0. Die Demontage dauert nur 54 Minuten. Doppel-Brille im Eiltempo! Bei den Männern heissen die Sieger Lukas Kubot (Pol) und Marcelo Melo (Bra). Im Gegensatz zum Frauen-Doppel-Final ist jenes der Männer jedoch eine epische Schlacht. Kubot und Melo brauchen 4:39 Stunden, um Oliver Marach (Ö) und Mate Pavic (Kro) 5:7, 7:5, 7:6, 3:6, 13:11 in die Knie zu zwingen.