Die Schweiz ist beim Grand Slam in Wimbledon mit fünf Frauen vertreten. Neben Viktorija Golubic (am Montag gegen die Polin Iga Swiatek) und den erfahreneren Belinda Bencic, Stefanie Vögele und Timea Bacsinszky (alle am Dienstag) gibt eine davon hier und heute ihr Debüt: Jil Teichmann!
Auf Court 10 will die 21-Jährige erstmals gegen Anastassija Potapowa (Russ, WTA 71) gewinnen. Vielleicht würde die meist in Barcelona lebende Jil dann endlich mehr Aufsehen erregen. Noch ist sie auf der offiziellen WTA-Homepage der Profispielerinnen nicht einmal mit einem Foto vertreten. «Ich habs ihnen gesagt, sie sind dran», sagt Teichmann lachend. Sie nimmts locker, dass sie bislang etwas vergessen wurde.
Dabei hat sie doch schon bei den letzten US Open eine Runde und dieses Jahr in Prag ihren ersten WTA-Titel gewonnen. Dank dieses Meilensteins auf Sand steht Teichmann nun als Nummer 91 der Welt erstmals direkt in einem Major-Hauptfeld. Und zwar auf Rasen, wo sie seit der Juniorinnen-Zeit keinen Match mehr gespielt hat.
«Kann unangenehm sein»
Wo sie sich aber durchaus wohl fühlt. «Da ich gerne am Netz spiele und slice, dazu noch ziemlich okay serviere, kann ich unangenehm sein», weiss die Linkshänderin nach vier Trainingstagen hier mit Coach Alberto Martin, einem Physio und ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Raúl.
«Jeder Ballwechsel hilft, mich zu verbessern.» Natürlich gefällt Teichmann auch die spezielle Ambiance des Londoner Traditions-Turniers. «Man spürt richtig, hier hat alles angefangen. Wimbledon ist etwas ganz anderes und es macht schon stolz, endlich Teil davon zu sein.»