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Nun Giganten-Duell mit Nadal
Federer bodigt Wawrinka und steht im Paris-Halbfinal

Roger Federer (37, ATP 3) avanciert dank eines Vier-Satz-Siegs über Kumpel Stan Wawrinka (34, ATP 28) in den Halbfinal der French Open. Dort kommts zum Hammer-Duell gegen Sandkönig Rafael Nadal.
Publiziert: 04.06.2019 um 15:03 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2019 um 07:54 Uhr
Federer ringt Wawrinka im Paris-Viertelfinal nieder
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Regen-Unterbruch im 4. Satz:Federer ringt Wawrinka im Paris-Viertelfinal nieder
Sandro Geisshüsler

Regen-Drama in Paris! Beim hartumkämpften Schweizer Viertelfinal zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka ziehen im vierten Satz bei Stand von 7:6, 4:6, 7:6, 3:3 zugunsten Federers rabenschwarze Wolken auf. Ein Gewitter bringt Abkühlung in die von Zunder strotzende Knüller-Partie. Etwas mehr als eine Stunde ist Warten angesagt.

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Roger Federer löst gegen Stan Wawrinka das Halbfinal-Ticket für die French Open.
Foto: Getty Images

Aus dem Tritt lässt sich Federer deswegen nicht bringen. Bei 4:4 macht er das Break dingfest. Jetzt schlägt er zum Match auf – und es wird brenzlig. Zwei Doppelfehler streut er ein, Federer muss sogar noch einen Breakball abwehren. Doch irgendwie duselt er sich durch, den 3. Matchball lässt sich Roger nach 3:35 Stunden nicht nehmen.

Hier verwertet Federer den dritten Matchball
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Wawrinka geschlagen:Hier verwertet Federer den dritten Matchball

Ein Aufschlagsspiel zum Verlieben zeigt Roger dafür im Auftaktssatz. Bei erstem Service gewinnt Federer 91 Prozent der Punkte. Für Stan gibts da nichts zu holen; er muss sogar vier Breakbälle abwehren. Im Tiebreak riecht Roger Lunte, packt sich das Minibreak und serviert das Ding nach Hause – 7:4.

Stans Reaktion auf Satzrückstand

Stan am Boden? Nach einem Marathon-Match wie jener gegen Tsitsipas (5:09 Stunden) kann sich ein Satzrückstand schnell mal wie Blei in den Beinen anfühlen. Erst recht, wenn der Mann auf der anderen Seite des Netzes Roger Federer heisst – und sich dieser Tennis-Gott den mittlerweile fünften Breakball erarbeitet. Aber Stan, der Romand mit Nerven aus Stahl, zieht den Kopf wieder aus der Schlinge.

Jetzt ist «Stanimal» hungrig. Auf Punkte. Auf Games. Auf den Satz. Und Roger hat die Spendierhosen an, vergibt drei weitere Möglichkeiten, Stan den Service abzunehmen. Auf der anderen Seite gehts hingegen blitzschnell. Beim Stand von 3:3 schnappt Stan zu. Da ist das Break. Er gibt es nicht mehr preis, verwertet nach 1:35 Stunden seinen dritten Satzball. «Ich hätte auch frustriert sein können nach den ersten Sätzen, ich habe vieles richtig gemacht und viele Chancen liegen lassen», sagt Federer nach der Partie im Platzinterview.

Tiebreak-Profi Federer

Best of 3, here we go! Der dritte Satz ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Stan macht den überzeugenderen Eindruck. Der dreifache Grand-Slam-Sieger nutzt eine Aufschlags-Schwächephase Rogers eiskalt aus. Service-Durchbruch zum 4:3. Federer hat das Messer am Hals – und kontert. Sofortiges Rebreak! Der Auftakt in eine dramatische Schlussphase des dritten Durchgangs. 

5:4 stehts, Roger vergeigt zwei Satzbälle, nur um Minuten später mit Ach und Krach das Break abzuwehren. Und so kommts, wie es kommen muss. Das Tiebreak muss wieder entscheiden. Wie schon im ersten Durchgang führt Federer dort die feinere Klinge – 7:5. Gespielt sind 2:42 Stunden.

Stans Beine werden schwerer und schwerer, während Federer die Gunst der Stunde nutzen will. Den nächsten Nagel in Stans Sarg könnte er beim Stand von 1:1 einschlagen. Vier Breakchancen hat Federer. Alle wehrt Stan ab. Der Wahnsinn! Doch Stan wackelt im nächsten Servicespiel erneut, fällt jedoch einmal mehr nicht. Der Teufelskerl hat von den letzten 24 Breakchancen an diesem Turnier nur einmal den Aufschlag abgegeben. Mental-Monster!

Federer und Wawrinka trotz Regen gut gelaunt
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Duell wird unterbrochen:Federer und Wawrinka trotz Regen gut gelaunt

Regen kann Roger nicht aufhalten

Und dann kommt der Regen. Aber weder er noch «Stan the Man» hindern den Maestro am Einzug in den Halbfinal, mit dem Roger übrigens eine weitere Statistik ausschmückt: Seit 2003 hat Federer in jedem Jahr mindestens einmal einen Grand-Slam-Halbfinal erreicht. Wann wohl im Duden neben dem Wort Konstanz Roger Federers Gesicht auftaucht?

Im Halbfinal kriegts Roger übrigens mit einem zu tun, der ebenfalls seinen Platz im Duden verdient hätte – unter S wie Sandkönig: Rafael Nadal. Die spanische Weltnummer 2 macht mit Kei Nishikori (ATP 7) kurzen Prozess, gewinnt in 1:58 Stunden mit 6:1, 6:1, 6:3.

Zum Duell mit Nadal sagt Roger gegenüber SRF: «Ich habe gewusst, wenn er nicht ins Halbfinal käme, wäre es ein Wunder. Er ist unglaublich. Er kann das jedes Jahr wieder runterspielen – ohne Probleme. Nicht einmal knappe Matches hat er unterdessen. Er dominiert das Tennis auf Sand dermassen. Es wird sicher schwierig für mich, ich habe nichts zu verlieren. Ich werde es versuchen. Mal schauen, was passiert.»

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