Der Name Oscar Otte war Roger Federer (37) bis letzten Sonntag kein Begriff. Ein Unbekannter, der sich als Lucky Loser bis in die zweite Roland-Garros-Runde gekämpft hat.
Der 25-jährige Deutsche, aktuell ATP 144, hat bei seinem Auftritt auf dem Centre Court gegen Federer kein Rezept. Mit seiner Grösse (193 cm) ist Otte zwar ein guter Aufschläger, hat aber sonst zu Waffen, um Roger in Gefahr zu bringen.
Ex-Ski-Star Lindsey Vonn und ihr Freund und NHL-Star PK Subban (Nashville) sind ebenfalls in der Arena dabei. Lindsey ist ein bekennender grosser Federer-Fan. Das Paar zeigt sich verliebt und findet während des Matchs auch mal Zeit für ein Küsschen.
Federer hat in wichtigen Momenten die Oberhand
Federer spielt eine durchschnittliche Partie, wie er später auch im Platzinterview erklärt. Er schafft es, im richtigen Moment jeweils die Nase vorn zu haben, wobei ihm Otte das Leben mit Eigenfehlern leichter macht.
Beim Stand von 5:4 kommt Federer zu seinen ersten Breakbällen, die gleichzeitig Satzbälle sind. Prompt nutzt er die Chance dank eines Vorhand-Fehlers Ottes. Nach 32 Minuten ist der erste Satz im Trockenen.
In Durchgang zwei realisiert Federer das Break zum 5:3 und serviert zum Satz. Doch Otte steckt nicht auf, hat zwei Breakbälle! Roger ist unter Druck, aber der Routinier zieht den Kopf mit vier Punkten in Serie aus der Schlinge. Nach genau einer Stunde führt Federer mit 2:0-Sätzen.
Nur einmal kommt er im dritten Satz ins Zittern, als er beim Stand von 1:2 zwei Breakbälle Ottes abwehren muss. Das entscheidende Break gelingt ihm zum 5:4. Nach 1:36 Stunden ist Federers Sieg Tatsache.
Junger Norweger Ruud ist Federers Gegner
Sein nächster Gegner ist am Freitag der 20-jährige Norweger Casper Ruud (ATP 63). Es wird Federers 400. Grand-Slam-Match (344 Siege).
Kurios: Caspers Vater Christian Ruud (46) war einst ebenfalls Tennis-Profi und erreichte 1999 in Roland Garros die 3. Runde. Im selben Tableau gab damals Federer sein Grand-Slam-Debüt als 17-Jähriger...
Gegen einen Norweger hat Roger noch nie auf der Tour gespielt.
Das sagt Federer über sein Match
Das nächste Spiel ist gegen Casper Ruud. Was wissen Sie über den Norweger?
Ich weiss wahrscheinlich mehr über seinen Vater als über ihn. Obwohl ich den Vater auch nie gespielt habe. Ich weiss, dass er sich in den letzten Jahren sehr verbessert hat und sehr gut auf Sand spielt. In eine dritte Runde an einem Grand Slam kommt man nicht mit Glück. Ich werde ihn jedenfalls ernst nehmen.
Heute haben Sie drei der vier Break-Gelegenheiten genutzt. So konnten sie Kraft sparen, oder?
Es kommt immer drauf an, wie sich das Spiel entwickelt. Wenn du gegen jemanden wie Otte spielst, den du noch nie zuvor spielen gesehen hast, kennst du seine Abläufe nicht genau. Obwohl dir gesagt wird, dass er das oder das vielleicht lieber hat. Aber heisst in wichtigen Momenten nichts. Es ist immer das Ziel, die richtigen Dinge zu tun, wenn es wichtig ist. Aber das kann man nicht immer kontrollieren.