Was sind wir Schweizer doch verwöhnt! Gerade mal vier Monate ist es her, da feierten wir euphorisch Roger Federers überraschenden 18. Grand-Slam-Sieg. Eine Geschichte wie vom anderen Stern, nachdem der 35-Jährige von einer halbjährigen Verletzungspause zurückkam.
Kaum ist diese Sternstunde verdaut, flimmert es bereits wieder am Firmament. Ein weiteres Grand-Slam-Märchen ist im Anzug. Eines, das sich der Schweizer Tennis-Fan vor einem Grand-Slam-Turnier heimlich wünscht, wenn er eine Sternschnuppe am Himmel fallen sieht.
Zwei Wochen nachdem Roger Federer sein Kommen nach Paris verneinte – und damit Tennis-Frankreich in eine Art Sonnenfinsternis versetzte –, heben zwei andere Schweizer hier kometenhaft ab. Erst noch zwei, die französisch sprechen, deren Herz für Roland Garros schlägt, und die sich deshalb hier grosser Beliebtheit erfreuen.
Die beiden Lausanner Timea Bacsinzksy und Stan Wawrinka stehen in den Halbfinals der French Open. Wie schon vor zwei Jahren. Zu was «Stan the Man» 2015 schliesslich fähig war, wissen wir – sensationell gewann er sein zweites Grand-Slam-Turnier im Final gegen Novak Djokovic. Serena Williams schoss damals Timea unter den letzten Vier aus ihrer Laufbahn.
Aber dieses Jahr stehen die Vorzeichen für sie besser. Zwei weitere Major-Einzelsiege für die Schweiz? Mit den fünf von Martina Hingis (die hier zudem im Doppel triumphieren könnte!) wären es Nummer 27 und 28 unter noch aktiven Spielern. Es klingt beinahe vermessen: Aber Lichtjahre sind wir nicht davon entfernt.