In seiner über 20-jährigen Profilaufbahn hat sich Roger Federer schon mehr als 350 verschiedenen Gegnern gegenüber gesehen. In Roland Garros kommen mindestens zwei neue dazu - nach dem Auftakt-Sieg gegen Lorenzo Sonego heisst Rogers nächster Rivale am Mittwoch Oscar Otte.
Moment, Oscar wie? So ähnlich gehts Federer. Er hat keinen blassen Schimmer, um wen es sich beim Deutschen und der aktuellen Weltnummer 144 handelt.
«Leider habe ich keinen Punkt gesehen»
«Den Namen Oscar Otte habe ich noch nie gehört. Das gibts aber immer wieder, dass man auf solche Spieler trifft. Ich hab nur bereits erfahren, dass er Rechtshänder ist und doppelhändig Rückhand spielt. Leider habe ich keinen Punkt von ihm gesehen. Ich habe aber noch Zeit und mein Team kann etwas Recherche machen», verrät Federer.
Wir haben für ihn schon mal recherchiert und stellen Roger den Unbekannten Otte – Spitzname «Ozzy» – näher vor. Wie Federer vom FC Basel ist auch der 25-Jährige ein Fussball-Fan. Otte feuert den 1. FC Köln an und hat oft sogar ein Trikot der Geissböcke im Reisegepäck dabei. Sein Vater Rolf ist Zahnarzt.
«Roger hat mal Hallo gesagt in der Garderobe»
Auf Instagram kann er mit seinen knapp 1900 Fans nicht mit Federer (6 Millionen) mithalten. Otte hasst die Snapchat-App, weil sie viel Akku verbraucht. Trotzdem verwendet er sie aber oft, auch im Ausland.
Auf «Tennisnet» erinnert er sich an eine einzige Begegnung mit Federer. «Er hat einmal Hallo in der Garderobe gesagt. Ich weiss nicht, ob er meinen Namen kennt. Lustig wäre es», meint Otte.
Den Sprung ins Hauptfeld hat er nur als Lucky Loser aus der Quali geschafft, weil Nick Kyrgios forfait gab. Nun hat Otte mit dem Zweitrunden-Einzug sein bisheriges Preisgeld 2019 auf einen Schlag verdreifacht – von 48'000 auf 135'000 US-Dollar.
Ins Duell mit Federer steigt er mit Gelassenheit. Seine grösste Waffe ist der Service. Der 196-cm-Hüne über sein Rezept: «Wenn ich mit 220 km/h in die Ecke serviere, kann Federer dann auch nicht zaubern.»