Eigentlich ist es ein recht normales Jeans-Jäggli, das Mirka Federer in den letzten Tagen in Melbourne trägt. Nichts Ausgefallenes, wie wir es beispielsweise vor zwei Jahren gesehen haben, als die First Lady des Tennis einen knallpinken Pulli mit grünen Rändern trug. Ein 1500 Franken teures Stück von Gucci. Wenn Mirka jubelnd aufsprang, brüllte der Tiger auf der Brust ihren «Rodschi» provokativ zum Halbfinal-Sieg über Kumpel Stan Wawrinka.
Extravaganz gehört bei den modebewussten Federers zum Stil. Als Tochter des Goldschmieds Miro Vavrinec, der in seinem Juwelier-Atelier Mir’Or in Kreuzlingen «exklusive Kunst-Unikate» anbietet, trägt sie funkelnden Schmuck. Bei der Wahl ihrer oft farbenfrohen und blumigen Kleidungsstücke dürfte sie von Freundin und «Vogue»-Chefin Anna Wintour und deren Einladungen auf Pariser Modeschauen beeinflusst werden.
Die mysteriöse Aussie-Jacke
Aber nun ist es nur ein einfaches Jeans-Jäggli. Und Mirka sieht darin blendend aus – kein Mensch käme auf die Idee, dass die Mutter der vier Federer-Zwillinge dreieinhalb Jahre älter ist als ihr 37-jähriger Gatte. Diesem scheint ihr sportliches Outfit Glück zu bringen: Mirka trug es beim Hopman Cup – ihr Mann gewann jeden Match. Sie trug es nun zwei Mal bei den Aussie Open – bis jetzt bleibt es ein gutes Omen.
Zu warm dürfte es auch nicht gewesen sein. Beim ersten Match gegen Denis Istomin war eine Jacke zur späten Night Session durchaus angebracht. Und anders als vorausgesagt wurde aus der erwarteten Mittagshitzeschlacht in der Rod Laver Arena gestern ein fast kühles und windiges Unterfangen.
Auch deshalb musste der Titelverteidiger hart arbeiten, um Daniel Evans 7:6, 7:6, 6:3 zu schlagen. Der britische Koks-Sünder, der sich nach seiner Doping-Sperre wieder hochkämpfen muss, spielte viel besser, als sein derzeitiges Ranking (ATP 189) aussagt. Aber in entscheidenden Momenten war der Schweizer stets einen Schritt voraus: im Service, mit den Nerven in Tie-Breaks, bei Breakpunkten.
In Australien lieben gelernt
Ausserdem klatschte ihm die hübsche Mirka zu – da konnte ja nicht viel schiefgehen. «Wowstralien!» Besonders hier dürfte sie als Person allein ein Glücksbringer sein. Auf diesem Kontinent haben sich Roger und Mirka kennen und lieben gelernt. Bei Olympia in Sydney, wo die Herzdame noch als aktive Spielerin Ambitionen hegte. Seitdem war sie bei 20 Grand-Slam-Siegen sein erster Fan – auch bei den sechs Down Under.
Hoffen wir, dass es in den nächsten Tagen nicht zu heiss wird und Mirka weiter das Jeans-Jäggli trägt. Damit Federer hier den siebten Titel holt.
Vom 20. Januar bis 2. Februar finden in Melbourne die Australian Open statt. In welcher Form treten die Stars beim ersten Grand Slam des Jahres an?
Zeitplan, Rekorde, Regeln: Das müssen Sie über die Australian Open wissen.
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