Eigentlich ist es ein Abend der Freude für Novak Djokovic. Soeben hat er an den Australian Open Milos Raonic in drei Sätzen geschlagen – und damit den Traum-Halbfinal gegen Roger Federer klargemacht.
Doch zum Lachen ist dem Serben beim Platz-Interview nicht zumute. Im Gegenteil: Djokovic ringt um Fassung, als er von John McEnroe auf den schockierenden Tod von Kobe Bryant (†41) angesprochen wird.
«Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Es hat uns alle überrascht. Er war einer der grössten Athleten aller Zeiten. Er hat mich inspiriert und viele andere Menschen auf der Welt. Und ich hatte das Glück, mit ihm über die letzten zehn Jahre ein persönliches Verhältnis zu haben», so der sichtlich betroffene Djokovic.
«Und», so die Weltnummer zwei weiter, «wenn ich Ratschläge oder Unterstützung brauchte, war er für mich da. Er war mein Mentor, mein Freund und es bricht mir das Herz zu erfahren, was ihm passiert ist und seiner Tochter …»
Djokovic ringt mit der Fassung, kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er selbst ist Vater zweier Kinder.
Federer: «Oh Gott, das ist die Hölle!»
Auch Roger Federer kann die Tragik nicht wirklich fassen. Zum Tod von Bryant sagt er: «Das sind unglaublich dramatische News. Grad am Morgen, als ich aufwachte, konnte ich es kaum glauben, als ich die ersten Meldungen las. Ich weckte sofort Mirka auf, wir lagen noch im Bett. Es darf gar nicht wahr sein, es tut mir einfach nur leid. Es trifft die ganze Sportwelt, er war als grosser Tennisfan auch immer gern gesehen auf unserer Tour. Ich habe mich letztes Jahr riesig gefreut, als er in New York zu meinem Match kam und den Coin Toss (Münzwurf) machte. Ich bin ja auch ein grosser Fan vom Basketball und logischerweise hatte ich vor allem Kobe sehr gern. Wenn du dann noch wie er vier Kinder hast, denkst du nur: Oh Gott, das ist die Hölle! Tut mir wahnsinnig leid!» (sag/ck)