Lange ist es her. Über fünf Jahre. Damals, am 6. Januar 2012 ging Gael Monfils (ATP 6) bei einem Kräftemessen gegen Rafael Nadal (ATP 9) letztmals als Gewinner vom Court. Seither sieht der Franzose gegen den 14-fachen Grand-Slam-Champion kein Land. Daran ändert sich auch heute nichts.
Stattdessen schmückt der Mallorquiner seine Bilanz gegen Monfils weiter aus. 13:2 lautet seit Montag die einseitige Statistik in den Direktduellen.
Monfils kann nur selten an die tadellosen Leistungen in den vorherigen Runden anknüpfen. Nie stand der gebürtige Pariser an den diesjährigen Australian Open über zwei Stunden auf dem Platz und nur Dolgopolov konnte ihm in der zweiten Partie einen Satz wegschnappen.
Heute ist von dieser Leichtigkeit wenig zu sehen, Rafa ist ein anderes Kaliber. Das Muskelpaket legt den Grundstein für den Erfolg gleich zu Beginn. Bereits das erste Aufschlagspiel nimmt er Monfils ab. Der Franzose streut seinerseits Fehler en masse ein. Die logische Folge: Nadal ergattert Umgang eins nach 47 Minuten mit 6:3.
Kaum will Monfils zum Gegenangriff blasen, schenkt er den Service leichtfertig wieder her. Eine symptomatische Szene bietet sich kurz darauf: Der Franzose nutzt eine Schwächephase Nadals aus, holt sich den Aufschlag zurück, nur um eine Minute später das erneute Break zu kassieren. Nadal fängt sich und tütet Durchgang zwei mit 6:3 ein.
Erst im dritten Satz, nach über zwei Stunden, stemmt sich Monfils gegen die Niederlage, schlägt aus Nadals Baisse beim Stand von 4:4 Profit, durchbricht den Service des Gegenübers und lädt zu einem vierten Durchgang. Er zeigt mit dem Finger an seine Schläfe. Alles Kopfsache.
Und tatsächlich löst sich der Knopf bei «La Monf» - wenn auch nur zwischenzeitlich. Mit fehlerfreiem Tennis gelingt ihm das Break zum 4:3. Doch wie schon im zweiten Durchgang schleichen sich beim Franzosen Fehler ein, während Rafa die Nerven behält – die Hypothek ist umgehend getilgt. Und dann gehts plötzlich schnell: Nadal nimmt Monfils den Service zum Schluss erneut ab, verwertet den zweiten Matchball.
Damit steht Nadal zum ersten Mal seit den French Open 2015 wieder bei einem Major-Turnier im Viertelfinal. Und meldet ernsthafte Ambitionen für den ersten Grand-Slam-Triumph seit Juni 2014 an. Die Durststrecke für Monfils gegen den wieselflinken Spanier geht indes weiter.