Der Spanier Rafael Nadal (35) redet Klartext. Die Tennis-Weltnummer 6 nervt sich darüber, dass der Fall Djokovic die Vorbereitungen auf das anstehende Grand-Slam-Turnier überschattet.
«Die Australian Open sind viel wichtiger als jeder einzelne Spieler», sagt Nadal, der gegen den US-Amerikaner Marcos Giron (28) ins Turnier starten wird.
Es würden immer wieder neue Spieler kommen. «Das Tennis entwickelt sich weiter. Wenn er spielt, ist das in Ordnung. Wenn nicht, werden die Australian Open mit oder ohne ihn ein grossartiges Turnier sein. So sehe ich das», erklärt Nadal.
«Mit vielen Dingen nicht einverstanden»
Er respektiere Djokovic natürlich als Person und auch als Sportler, führt der Mallorquiner aus. Aber er sei «mit vielen Dingen, die Novak in den letzten Wochen getan hat, nicht einverstanden».
Genau wie Roger Federer (40) haben Nadal und Djokovic in ihrer Karriere bisher 20 Grand-Slam-Titel gesammelt. Sowohl der Spanier, wie auch der Serbe – sollte er denn doch noch einen positiven Visums-Bescheid bekommen – könnten in Melbourne somit einen alleinigen Titel-Rekord bei den Männern aufstellen.
Zverev: «Es ist nicht fair»
Alexander Zverev (24) steht seinem Kumpel Djokovic dagegen bei. «Er hatte ein Visum, richtig? Er ist doch nicht auf gut Glück hierher gekommen. Hast du das Visum, gehst du davon aus zu spielen», wird die Weltnummer 3 bei der «Bild» zitiert.
Vor Djokovics Einreise hätten die Ausnahme-Genehmigungen niemanden interessiert. Die ausgewiesene Renata Voracova habe sogar noch ein Turnier gespielt, sagt der Deutsche. Erst als Djokovic gekommen sei, sei sie dann wegen ihm ausgewiesen worden. «Ich glaube, würde es nicht um Novak gehen, die Nummer 1, dann wäre das kein grosses Drama.»
Zverev verstehe zwar die Sicht der Australier und der Regierung. «Aber die australische und auch die Regierung von Victoria hätten sich vorher im Klaren darüber sein müssen, was passiert. Ich denke, es ist nicht fair, dass eine Person hierher kommt und nicht spielen kann.» (cat)