Noble Geste nach Zweitrundensieg an Australian Open
US-Star spendet Melbourne-Preisgeld für Brandopfer

Taylor Fritz und Alex De Minaur stehen wie Iga Swiatek und Elena Rybakina ohne Probleme in der 3. Runde. Das lief bislang am fünften Turniertags der Australian Open.
Publiziert: 09:53 Uhr
|
Aktualisiert: vor 28 Minuten
1/10
Ohne Satzverlust in der 3. Runde: Taylor Fritz stellt seine Form am Australian Open eindrücklich unter Beweis.
Foto: JOEL CARRETT

Im Schnellzugtempo bringt am Donnerstag Taylor Fritz (ATP 4) seine Zweitrunden-Partien hinter sich. Der US-Amerikaner braucht beim 6:2, 6:1, 6:0 über den Chilenen Cristian Garin (ATP 150) keine eineinhalb Stunden.

Im Interview danach verkündet der Mann aus Kalifornien eine noble Geste: Er spendet das Preisgeld der ersten Runde (ca. 80'000 Euro) an die Opfer der verheerenden Brände in Los Angeles: «Ich denke, das ist das Mindeste, was ich tun kann. Kalifornien war schon immer mein Zuhause.»

Seine Familie sei von der Katastrophe nicht allzu stark betroffen gewesen: «Einige meiner Verwandten mussten evakuiert werden. Ich habe Freunde, die betroffen sind.» Zudem sei das Haus, in dem seine Brüder aufgewachsen sind, aber nicht mehr dort lebten, niedergebrannt. Nach Madison Keys, die 19'500 Euro an die Feuerwehr von Los Angeles spendete, ist Fritz der zweite US-Tennisprofi, der monetäre Hilfe stellt.

Auch Swiatek und Rybakina im Eilzugstempo

Der Australier Alex De Minaur (ATP 8) bekundet ebenfalls keine Probleme, steht beim 6:2, 6:4, 6:3 gegen Tristan Boyer (USA, ATP 136) etwas mehr als zwei Stunden auf dem Court. Sowohl er als auch Fritz sind in Melbourne noch ohne Satzverlust, dürften in der 3. Runde jedoch auf mehr Gegenwehr stossen. Fritz bekommt es mit Altmeister Gaël Monfils (ATP 41) zu tun, De Minaur trifft auf den Argentinier Francisco Cerundolo (ATP 31).

Im Frauen-Tableau bahnen sich Iga Swiatek (WTA 2) und Elena Rybakina (WTA 7) ihren Weg. Die Weltnummer 2 aus Polen siegt gegen die Slowakin Rebecca Sramkova (WTA 49) nach 61 Minuten 6:0, 6:2. In der 3. Runde kommt es zum Aufeinandertreffen mit Emma Raducanu. Die Britin gewann 2021 das US Open, kam in Melbourne bis zu diesem Jahr jedoch nie über die 2. Runde hinaus.

Rybakina steht nach dem 6:0, 6:3 über Iva Jovic wie Swiatek ohne Satzverlust in der 3. Runde. Dort trifft die Kasachin auf die Ukrainerin Dajana Jastremska (WTA 33).

Rune kämpft sich durch – Sensation Fonseca out

Holger Rune (ATP 13) setzt sich nach beinahe dreieinhalb Stunden in einem engen Match gegen den Italiener Matteo Berretini (ATP 34) durch. Der Däne zeigt sich beim 7:6 (7:3), 2:6, 6:3, 7:6 (8:6) in den entscheidenden Momenten abgebrühter als sein Gegenüber. Im Tiebreak des letzten Satzes kommt er von einem 2:5 zurück und wendet einen fünften Satz in extremis ab. In der 3. Runde trifft Rune auf Miomir Kecmanovic (ATP 51). Der Serbe setzte sich überraschend gegen den Polen Hubert Hurkacz (ATP 17) in drei Sätzen durch.

Das brasilianische Wunderkind João Fonseca (ATP 112) muss nach der 2. Runde die Heimreise antreten. Der 18-Jährige, der in der Startrunde Andrej Rublew (ATP 9) überzeugend in drei Sätzen eliminierte, muss sich dem Italiener Lorenzo Sonego (ATP 55) in fünf Sätzen 7:6 (8:6), 3:6, 1:6, 6:3, 3:6 beugen. Für den Gewinner der NextGen-Finals und des Challenger-Turniers in Canberra ist es die erste Niederlage nach zuvor 13 Siegen in Serie.

Nächster Kraftakt für Weltnummer 8

Erneut hart kämpfen muss Emma Navarro. Nach ihrem Marathon-Match in der 1. Runde gegen Landsfrau Peyton Stearns (WTA 46) braucht die Weltnummer 8 aus den USA auch gegen die Chinesin Wang Xiyu (WTA 108) einen langen Atem. Stand sie am Dienstag noch 3 Stunden und 22 Minuten auf dem Feld, benötigt sie für das 6:3, 3:6, 6:4 am Donnerstag «nur» 2 Stunden und 13 Minuten.

Leichter wird die Aufgabe in der 3. Runde nicht. Mit Ons Jabeur (WTA 39) steht der Amerikanerin eine dreifache Grand-Slam-Finalistin gegenüber.

Lys schreibt deutsches Märchen weiter

Qualifikantin Eva Lys hat ihre unwahrscheinliche Erfolgsgeschichte bei den Australian Open fortgeschrieben. Die Hamburgerin besiegt Varvara Gracheva aus Frankreich mit 6:2, 3:6, 6:4 und zieht in die dritte Runde des Grand-Slam-Turniers ein. Lys war ursprünglich in der Qualifikation gescheitert, als spontane Nachrückerin (Lucky Loserin) aber doch noch in die zweite Runde gestürmt. Am Montag erfuhr sie 15 Minuten vor ihrem Erstrundenspiel, dass die doch noch ins Haupttableau gerutscht ist.

«Ich bin immer noch Lucky Loser und werde mit dem selben Mindset aufspielen», hat Lys vor dem Spiel angekündigt und setzt ihren Plan in die Tat um. Ähnlich unbekümmert wie beim Erstrundenerfolg gegen Kimberly Birrell aus Australien zeigt Lys in keiner Phase der Partie Nerven – auch nicht als sich Gracheva den zweiten Satz geschnappt hat.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?