Das meint BLICK zu Federers Lauf
Das Rekord-Monster beisst zu

Roger Federer greift am Sonntag nach seinem 20. Major-Titel. Sein Gegner Marin Cilic muss damit rechnen, dass das Rekord-Monster seinen 20. Grand-Slam-Titel einfordert, meint BLICK-Reporterin Cécile Klotzbach.
Publiziert: 26.01.2018 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:29 Uhr
Cécile Klotzbach aus Melbourne
BLICK-Reporterin Cécile Klotzbach.

«Ich hoffe, wir spielen bald bessere Matches gegeneinander», hatte Roger Federer letztes Jahr nach seinem Wimbledon-Sieg voller Mitleid für Marin Cilic gesagt. Der Kroate war unter einer Blase am Fuss leidend, verzweifelt untergegangen. Gewann gerade mal acht Games.

Sicher, die Blase tat ihm sehr weh. Aber es war nicht nur der Fuss. Das Problem war auch im Kopf. Cilic wirkte total überfordert vom grossen Moment und «Rekord-Monster» Federer, das wild entschlossen den achten Sieg in seinem Rasenreich geradezu einforderte. Der Finalist weinte jämmerlich, brach regelrecht in sich zusammen.

Es gab ein besseres Duell danach. Im November beim Saisonfinal startete Cilic fulminant. Aber über drei Sätze riss Federer erneut das Ruder an sich und gewann den Schlussdurchgang mit 6:1. Im direkten Vergleich der beiden Aussie-Open-Finalisten steht es gar 8:1. Der eine Sieg, als Cilic am US Open Federer in drei Sätzen zerzauste, liegt mehr als drei Jahre zurück. Welche Erinnerung ist wohl frischer in ihren Köpfen konserviert – Wimbledon oder US Open?

Dazwischen ist viel passiert. Der 36-Jährige ist zwar älter, aber wundersamer Weise auch noch besser geworden. Und durch seinen Durchmarsch in Melbourne so fit und ausgeruht, wie kaum je zuvor an einem zweiwöchigen Grand Slam. Doch, wie einmal zuvor, sagt er am Freitag: letztes Jahr in Wimbledon …

Einen Spaziergang kann Federer am Sonntag nicht wieder erwarten. Aber Cilic muss damit rechnen, dass das Rekord-Monster seinen 20. Grand-Slam-Titel genauso einfordert, wie die achte Wimbledon-Krone. Zu schön ist diese Zahl.

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