Stan Wawrinka ist der bessere Tie-Break-Mann als Andreas Seppi – soviel ist nach diesem Achtelfinal-Resultat von 7:6, 7:6, 7:6 an den Australian Open klar. Aber auch wenn das Resultat recht ausgeglichen aussieht: Der Schweizer ist deutlich der bessere auf dem Court. Insgesamt macht er 16 Winner mehr (53:37), schlägt 17 Asse und lässt über drei Sätze nur vier Breakbälle zu.
Verwerten kann Seppi (ATP 89) zwei Breaks: Zweimal gelingt Stan das direkte Rebreak. Nach einem brillanten Tie-Break (7:2) gewinnt er den Satz. Der zweite Durchgang ist ausgeglichen. Seppi hält dem Druck des 31-jährigen Romands stand, der keinen seiner drei Breakbälle nutzen kann. Wieder spielen sich die beiden in die Kurzentscheidung. Die Siegesfaust ballt am Ende Wawrinka, der das zweiten Tie-Break mit 7:4 gewinnt.
Trotz dieses engen Kopf-an-Kopf-Rennens wird Stans Ausrüster in den ersten beiden Sätzen heute nicht reich. Nur einmal ganz zu Beginn wirft Stan seinen Schläger – ansonsten hat Hitzkopf Stan sich und sein Racket fest im Griff. Dazu führt die Weltnummer 4 komfortabel mit einer 2:0-Führung. Unwahrscheinlich, dass der 85 Plätze schlechter klassierte Südtiroler diesen Vorsprung noch aufholen kann.
Er kann nicht – Wawrinkas neunter Sieg gegen Seppi ist mit dem Tie-Break-Hattrick Tatsache! Nun wartet Jo-Wilfried Tsonga in den Viertelfinals.
Das sagt Stan
«Das war ein harter, enger Match bei sehr schnellen Bedingungen. Ich denke, wir haben beide sehr gutes Tennis gespielt. In den wichtigen Momenten war ich voll da – das war ein sehr komplettes Spiel von mir. Wohl mein bestes an diesem Turnier. Ich bin sehr happy, wieder im Viertelfinal zu sein.»
«Ich weiss, dass ich mental jeden schlagen kann. Und auch körperlich fühle ich mich absolut parat. Das Tape am Bein ist eine reine Vorsichtsmassnahme, nichts Schlimmes. Völlig normal, wir haben immer unsere Bobos hier und da.»
Verspürt Stan jetzt mehr Druck, weil Favoriten wie Murray und Djokovic schon ausgeschieden sind? «Ich wüsste nicht warum! Natürlich hat sich das Tableau etwas geöffnet. Aber ich denke niemals weiter als bis zum nächsten Match. Es gibt immer noch sehr viele ausgezeichnete Spieler im Turnier.»
Zu seinem nächsten Gegner, Jo-Wilfried Tsonga: «Ich kenne ihn gut – von vielen Matches und vielen gemeinsamen Trainings. Er ist ein ganz harter Spieler, hat schon an allen Grand Slams die Halbfinals erreicht und beendet fast jedes Jahr in den Top Ten. Ein ganz gefährlicher Gegner!»