Nein, Stan Wawrinka ist es als dreifacher Grand-Slam-Sieger nicht mehr gewohnt, kleinere Courts zu bespielen. In dieser dritten Runde an den Australian Open gegen John Isner muss der Romand allerdings genau das tun. Das merkt er. Während des ersten Satzes geht er zum Schiri und beklagt sich über die Lautstärke, die hier herrsche.
Laut wird es aber auch, wenn Stan gegen das Aufschlags-Monster aus den USA (2,08 Meter gross!) einen Punkt gewinnt. Die Fans in Melbourne stehen klar auf der Seite des Schweizers. Das pusht Wawrinka zu sagenhaften Returns. Was wohl das einzig valable Mittel gegen einen John Isner ist. Der erste Satz geht dank eines Breaks mit 6:4 an Stan.
Isner gehts offenbar nicht gut
Im zweiten Satz hadert Isner immer mehr. Der US-Amerikaner scheint absolut nicht auf der Höhe zu sein. Beim Stand von 4:1 für Wawrinka – gleich nach dessen zweitem Break – zieht Isner einen Betreuer zur Seite. Es geht ihm offensichtlich nicht gut. Nach kurzer Beratung, auch das Wort «Entzündung» fällt, gibt er auf.
Wawrinka dürfte dabei ein kleines Déjà-Vu haben. Er hat zwar nicht aufgegeben. Aber im Spiel der zweiten Runde gegen Andreas Seppi musste sich der Romand während des Spiels übergeben, wie er später an der Pressekonferenz preisgibt.
Jetzt scheint Stan aber wieder voll im Saft zu sein. Genau richtig, um in Melbourne nach ganz Grossem zu greifen. Dafür ist sein nächster Gegner schon bekannt. Es ist mit Daniil Medwedew (23, ATP 4) ein harter Brocken. (leo)