Auch letzte Schweizerin im Wimbledon out
Bencic verpasst Achtelfinal trotz Break-Führung im Dritten

Die letzte Schweizerin in Wimbledon ist out: Belinda Bencic (WTA 13) verpasst gegen Alison Riske (WTA 55) 6:4, 4:6, 4:6 die Achtelfinals. Eine Riesen-Enttäuschung!
Publiziert: 06.07.2019 um 14:23 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2019 um 09:19 Uhr
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Drama pur im Spiel zwischen Belinda Bencic und US-Girl Alison Riske.
Foto: Sven Thomann

Belinda Bencic gegen Alison Riske in Wimbledon – da war doch mal was? Richtig: Unter anderem ein Krimi-Sieg Bencics vor einem Jahr in Runde zwei. Vier Matchbälle muss die mittlerweile 22-Jährige damals abwehren, ehe sie das Ruder doch noch rumreisst. Einen ähnlich «grossen Kampf» erwartet die letzte im Turnier verbliebene Schweizerin auch dieses Jahr in Runde drei. Und damit soll sie (leider) recht behalten: Nur verliert diesmal Bencic gegen die 29-jährige Amerikanerin mit 6:4, 4:6, 4:6. Und verpasst so die Achtelfinals ihres Lieblingsturniers, für das sie sich so viel mehr vorgenommen hatte.

«Das tut extrem weh», sagt die Ostschweizerin danach. Sie will nichts schön reden: «Ich kann es kaum beschreiben, es zerreisst mich fast.» Ihre Augen glänzen, Belinda steht kurz vor den Tränen. «Ich werde einige Tage brauchen, bis ich darüber hinweg komme.» Es gebe keine Anleitung, wie die riesige Enttäuschung am besten zu verarbeiten sei. «Ich brauche wohl vor allem Zeit.» 

Enttäuscht ist Belinda nicht nur über den Spielverlauf. Sie habe phasenweise zwar sehr gut gespielt, viel riskiert, meistens geführt und nicht immer etwas dagegen tun können, wenn die auf Rasen stark und schnörkellos spielende Riske wieder heran kam. «Nur im dritten Satz habe ich mir was vorzuwerfen», sagt sie zur verspielten 3:0, 40:0-Führung. «Wenn du deine Chancen nicht nutzt, kannst du nicht gewinnen. Auf Rasen gehts dann meistens schnell.»

Belinda wollte sich im Griff haben

«Mega enttäuscht» sei sie aber auch von sich, weil sie einmal mehr ihre Emotionen nicht unter Kontrolle hat. Als ihr der letzte Durchgang entgleitet, verwirft Bencic immer wieder die Hände, blickt genervt Richtung Box, wo Vater Ivan sowie Konditrainer und Freund Martin sitzen. Sie flucht auf slowakisch, begeht zu viele Fehler. Die mittlerweile auch stark servierende Riske dreht die Kiste und verdient sich die Achtelfinal-Partie gegen die australische Weltnummer 1 Ashleigh Barty.

«Ich hatte mir diesmal auch mega vorgenommen, mich im Griff zu haben», sagt Belinda doppelt traurig, «aber das ist einfach unheimlich schwer!» Eigentlich helfe es ihr manchmal ja auch. «Die Gefühle drinnen zu halten, macht mich krank.»

Die einzige Medizin, die jetzt hilft, sind Ferien. Etwa zehn Tage werde sie frei machen, bevor sie sich auf die Hartplatzsaison in Übersee vorbereite. Washington, Toronto und Cincinnati stehen auf dem Programm. Bis dahin hat die Zeit hoffentlich Bencics Wunden geheilt.

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