6:3, 7:5 gegen Schmiedlova (WTA 203)
Gelungener Auftakt für Weltnummer 7 Bencic

Belinda Bencic nimmt die schwierige erste Grand-Slam-Runde souverän. 6:3, 7:5 besiegt sie Anna Karolina Schmiedlova.
Publiziert: 21.01.2020 um 03:09 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2020 um 09:08 Uhr
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Gelungener Auftakt von Belinda Bencic an den Australian Open.
Foto: Keystone
Cécile Klotzbach, Melbourne

Belinda Bencic war gewarnt. Sie kennt ihre Erstrundengegnerin, mit der sie schon einige Male trainiert hat gut und wisse, was sie zu tun habe. Sie weiss auch: Das Ranking der Anna Karolina Schmiedlova, die als Nummer 203 aufgeführt wird, trügt. Einst war die 25-Jährige die 26. der Welt. Dann hatte sie gesundheitliche Probleme – bevor sie die ganze zweite Hälfte der vergangenen Saison verpasste, stand sie noch immer in den Top-100.

Vor genau einem Jahr lief Bencic ihrer heutigen Rivalin beim WTA-Turnier in Hobart ins Messer. Daraus wolle sie lernen, die gleichen Fehler nicht mehr machen, so die 22-jährige Ostschweizerin. Standesgemäss tritt sie dann um 11 Uhr morgens vor den noch ziemlich leeren Rängen in der zweitgrössten «Margaret Court Arena» im Melbourne Park auf. Wie eine Weltnummer 7 – so gut, wie bei ihrer 7. Teilnahme bei den Aussie Open war sie noch nie gesetzt.

Bencic findet Rhythmus

Belinda diktiert das Spiel, zieht ohne Probleme 4:0 davon. Doch dann lässt sie Schmiedlova wieder näher an sich herankommen. Auf den ersten Blick nicht tragisch, bringt Bencic den Satz dennoch mit 6:3 ins Trockene. Doch nun hat ihre Gegnerin den Tritt gefunden – das zeichnet sich deutlich zu Beginn des zweiten Durchgangs ab.

Diesmal ist es Schmiedlova, die drei Games in Folge aneinander reiht. Nur knapp entgeht Belinda, die zunehmend schimpft und hadert, einem 0:4-Rückstand. Doch sie hält ihre Nerven in Zaum, kommt wieder ran. «Reiss dich zusammen», sage sie sich in solchen Momenten, erklärt der bekennende Hitzkopf später.

Es wirkt. Nach einem engen Kopf- an Kopf-Rennen, das schliesslich im 7:5 für die Schweizerin endet, ist Belinda sehr erleichtert: «Es ist immer so schwer, in der ersten Runde den Rhythmus zu finden.» Brav lobt sie auch ihre Gegnerin: «Es ist immer hart gegen sie. Für mich ging es diesmal nur darum, zu kämpfen und Lösungen zu suchen.»

Heute hat sie gefunden, was sie suchte. In der nächsten Runde sollte alles schon parat zum Abrufen sein. Bencic könnte auf die lettische French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko (WTA 45) treffen, die sie seit frühesten Juniorinnen-Zeiten gut kennt. Dass auch sie selbst eine Grand-Slam-Halbfinalistin und Saisonfinalistin ist, veranlasse sie keineswegs dazu, sich selbst zu überschätzen. «Die Erwartungen an mich steigen allenfalls von aussen. Aber mein Team und ich halten uns diszipliniert und konsequent daran, nicht so zu denken.»

Nadal im Eilzugtempo weiter

Rafael Nadal hat seine erste Hürde im Gallopp übersprungen. 6:2, 6:3, 6:0 bodigt die spanische Weltnummer 1 den Bolivianer Hugo Dellien (ATP 72), ohne jemals auch nur annähernd in Gefahr zu sein. Eine heiklere Aufgabe hat er im Court-Interview mit Tennis-Legende Jim Courier zu meistern.

Was unter all den vielen Highlights der vergangenen Saison – den Grand-Slam-Titeln, dem Davis Cup, dem Erreichen des Tennis-Throns – der schönste Moment für ihn gewesen sei, will der TV-Experte wissen. «Das war die Hochzeit mit meiner Frau», sagt Rafa lachend. Er müsse aufpassen, was er sage, seine Xisca sitze im Publikum...

Dimitrov mit extravagantem Outfit

Grigor Dimitrov machte bei seinem ersten Auftritt in Melbourne ein modisches Statement. Der sonst eigentlich gut aussehende Bulgare betrat die Arena in einem gepunkteten Trainingsanzug, der in den Augen weh tat. Will Dimitrov seine Gegner damit blenden? Nun, gegen den Argentinier Juan Ignacio Londero hats schon mal funktioniert. Dimitrov sagt selber zu seiner Outfit-Wahl: «Ich liebe es, anders zu sein, wenn es um solche Dinge geht. Ich denke das Outfit ist cool. Ich mag unterschiedliche Farben und ich experimentiere gerne.» Er wird den Trainingsanzug wohl auch bei den weiteren Matches tragen – ganz zur Freude seines Trainers Andre Agassi. «Andre war beeindruckt», so der Bulgare.

Dimitrovs Ex, Maria Scharapowa, hat die Bühne derweil bereits verlassen. Und zwar gegen Stan Wawrinkas Ex, Donna Vekic. Grosse Erwartungen hatte die schöne Russin bei ihrem Grand-Slam-Comeback allerdings auch nicht gehabt – verletzt hatte sie beinahe die ganze letzte Saison verpasst. Ihre Schulterprobleme will sie aber nicht als Grund für ihr frühes Ausscheiden gelten lassen. «Das entspricht nicht meinem Charakter.»

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