Wenn sich einer nicht über fehlendes Glück beklagen kann, dann ist das Marcel Granollers. Dass er dank der Absage von Rafael Nadal, der ihn vor wenigen Wochen in Barcelona noch klar in zwei Sätzen bezwungen hatte, in die Achtelfinals der French Open vorrückte, ist nur der Gipfel des Eisbergs.
Angefangen hat die Glückssträhne in Monte Carlo. Dort scheiterte er im Final der Qualifikation. Aber weil sein Landsmann David Ferrer sich verletzt abmelden musste, erbte er dessen Platz im Hautpfeld. Weil Ferrer jeweils gesetzt ist, profitierte Granollers zudem von einem Freilos, erreichte die Viertelfinals.
Eine Woche später wiederholt sich die Geschichte. Wieder verliert Granollers, der inzwischen im Doppel weit erfolgreicher ist als im Einzel, im Final der Qualifikation. Wieder rückt er ins Hauptfeld. Wieder, weil ein Gesetzter zurückzieht. Diesmal erbt Granollers den Platz von Roger Federer.
Eine Glückssträhne, die in Paris weitergeht. Nach einer Woche hat er erst fünf Sätze gespielt. Denn in der zweiten Runde musste der Franzose Nicolas Mahut aufgeben. Nun scheiterte das Duell mit Rafael Nadal. Der 30-Jährige steht damit erst zum vierten Mal überhaupt in den Achtelfinals eines Major-Turniers.
Doch es gibt ein Problem – den Nadal-Fluch. Im letzten Jahr bestritt der Spanier 20 Turniere, bei 15 davon erreichte er nicht den Final. Und in 13 Fällen verlor sein Bezwinger in der nächsten Runde. Das gleiche Schicksal droht auch Granolllers. Sein Gegner Dominic Thiem (22, ATP 15) aus Österreich ist klarer Favorit.