Schlag um Schlag, Sieg um Sieg hat sich Stan Wawrinka (30) in den letzten Jahren aus dem Schatten von Roger Federer (34) gespielt. Nun kommt es in der Nacht auf Samstag an den US Open in New York zum bisherigen Höhepunkt im Duell der Tennis-Stars.
Erstmals treffen zwei Schweizer in einem Grand-Slam-Halbfinal aufeinander (ca. 02.00 Uhr, SRF zwei live) – die aktuellen Nummern zwei und fünf der Welt.
Welch ein Unterschied zur ersten Begegnung vor über zehn Jahren. Im Februar 2005 in Rotterdam gewann Federer als Nummer eins gegen den 20-jährigen Wawrinka, der damals erst auf Rang 128 klassiert war. Wer zu jenem Zeitpunkt auf einen US-Open-Halbfinal 2015 gewettet hätte, wäre wohl für verrückt erklärt worden.
In den Direktbegegnungen liegt Roger seither mit 16:3-Siegen vorne, hat auf Hartplatz noch nie verloren. Doch diese Bilanz könnte kommende Nacht ins Wanken geraten.
Wawrinka ist in absoluter Hochform, sportlich wie mental. Nicht zuletzt deshalb ist eine Favoritenrolle nur schwer zuzuordnen. Auch Roger Federer sieht sich nicht darin. «Nicht unbedingt. Und falls doch, dann nur ein wenig», sagt der 17-fache Major-Champion.
Zusammen erst ein Satz verloren
Roger und Stan sind bisher im Eiltempo durchs US Open gebraust. 15:0- und 15:1-Sätze sprechen eine klare Sprache. Federer stand in seinen fünf Partien nur 8:16 Stunden auf dem Platz, Wawrinka mit 11:10 Stunden auch nicht überaus lange.
Für die «Blick.ch»-Leser ist die Ausgangslage trotzdem eindeutig. Von 34’000 Teilnehmern in der Umfrage glauben knapp 27’000 Leser, dass Federer den Schweizer Halbfinal gewinnt.
Egal, wer am Ende als Sieger dasteht, die Rivalität wird schon unmittelbar nach dem Match wieder vorbei sein. Nächste Woche treten Federer/Wawrinka zusammen im Davis Cup gegen Holland in Genf an. Und ein Schweizer wird zuvor sicher am Sonntagabend (22.00 Uhr) entweder gegen Djokovic oder Cilic um den US-Open-Titel spielen. (rib)