Stan Wawrinka ist auf der Suche. Nach dem Gefühl auf dem Platz. Nach dem Selbstvertrauen. Nach den Siegen. Diese Woche in Genf bietet sich dem Lokalmatador die Gelegenheit, endlich fündig zu werden. Und sich pünktlich für die am Sonntag beginnenden French Open in Form zu spielen.
Denn noch hat Wawrinka sein altes Spiel noch nicht ganz gefunden. «Es ist ganz einfach, ich brauche Spiele», sagt der Romand gegenüber «24 Heures». Deshalb hat er in Genf wegen einer Wildcard angefragt und diese erhalten.
Und Stan braucht nicht nur viele Spiele. Er braucht vor allem Siege. Nur so kann er sein Selbstvertrauen wieder gewinnen, was für sein Spiel enorm wichtig ist. Nur so kann er wieder voll durchziehen.
Für Siege ist Genf ein gutes Pflaster. 2016 und 2017 hat er sein Heimturnier gewonnen. Es war sein letzter Triumph, bevor er in Paris noch bis in den Final stürmte und dann ins Verletzungselend stürzte.
So fit wie vor zwei Jahren
Doch jetzt ist der 34-Jährige wieder so stark wie damals. Körperlich gibt es nichts mehr zu bemängeln. «Körperlich ist Stan wieder da, wo er vor seiner Verletzung war. Und das ist ein grosser Erfolg für ihn, weil er ja auch zwei Jahre älter ist», sagt sein Fitness-Coach Pierre Paganini. «Es ist wirklich beeindruckend, wie hart er die letzten zwei Jahre gearbeitet hat.» Wawrinka ist schmerzfrei. Und auch das Vertrauen in den Körper sei wieder voll da, weiss Paganini.
Stan verliert den Faden
Der Körper ist also voll da. Doch wann macht auch der Kopf wieder voll mit? Die Sand-Saison ist durchzogen. Madrid war einwandfrei mit dem Viertelfinal-Einzug, wo Rafael Nadal dann einfach zu stark war. Ansonsten aber bleiben vor allem die beiden Pleiten gegen Cecchinato und Goffin. Beide Male führte Wawrinka mit Satz und verlor dann den Faden.
«Um das Niveau in den wichtigsten Momenten auf dem höchsten Level abzurufen, braucht es Zeit. Die muss man Stan einfach geben», sagt Paganini. Er ist überzeugt, dass Wawrinka die Besten wieder wird schlagen könne. «Er ist nahe dran, aber Details, die eine wichtige Rolle spielen, fehlen eben noch.»
Genf kommt für die Weltnummer 29 gerade recht, um an diesen zu feilen. Der an Nummer 2 gesetzte Wawrinka trifft am Mittwoch auf Feliciano Lopez (ATP 52) oder Damir Dzumhur (ATP 57).