Er hadert, verwirft die Hände, lächelt ungläubig und lässt das Racket nach einem weiteren Fehler fallen. Roger Federer ist die Unzufriedenheit bei der 4:6, 4:6-Niederlage gegen Milos Raonic (25, ATP 14) im Brisbane-Final anzusehen. Federer kann nicht verbergen, dass er noch unter den Nachwirkungen einer heftigen Grippe leidet, welche zu Wochenbeginn die gesamte Familie geplagt hatte.
«Ich habe immer noch einen Husten und bin erkältet. Die ganze Woche war ich wackelig auf den Beinen. Die Defensive war nie wirklich da und als es zählte, konnte ich mich nicht darauf verlassen», bilanziert Federer. «Ich war immer einen Schritt zu spät, hatte müde Beine und spielte einfach zu unkonstant.» Insgesamt sei er mit seiner Woche aber zufrieden. «Ich bin nicht niedergeschlagen oder enttäuscht.»
Bis zu den Australian Open bleibt Federer nun eine Woche Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. «So lange ich spiele, wird es nicht weggehen. Ich muss jetzt schauen, dass ich das möglichst schnell hinter mir lasse. Die Gesundheit geht vor», sagt Federer. Darum wird er sich nun einige freie Tage gönnen. Ganz aufs Training wird er nicht verzichten, aber die Intensität wohl deutlich zurückschrauben.
Beunruhigt ist er im Hinblick aufs erste Grand-Slam-Turnier des Jahres wegen seiner Gesundheit nicht: «Ich hatte eine sehr gute Vorbereitung. Dort konnte ich eine gute Basis legen. Läufts normal, bin ich in drei, vier Tagen wieder bei hundert Prozent. Ich denke, das Schlimmste habe ich hinter mir.» Trotzdem überwiegt die Enttäuschung. Zu gerne hätte Federer in Brisbane seinen 89. Titel seiner Karriere gefeiert.