War das seine letzte Partie?
Murray verliert Startspiel in Melbourne

Belinda Bencic und Henri Laaksonen spielen zeitgleich bei Ü30-Grad-Hitze an den Australian Open. Andy Murray hat möglicherweise seinen letzten Punkt als Profi gespielt. Hier gehts zum Roundup.
Publiziert: 14.01.2019 um 09:31 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2019 um 11:58 Uhr
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Murray verabschiedet sich von den Fans.
Foto: AFP
Cécile Klotzbach
Cécile KlotzbachSport-Redaktorin

Haben die Tennis-Fans an den Australian Open den letzten Punkt von Andy Murray als Profi gesehen? Fakt ist, dass der Brite schon nach der ersten Runde und einem 4:6, 4:6, 7:6, 7:6 und 2:6 gegen den formstarken Spanier Roberto Bautista Agut (30, ATP 24) seine Koffer packen muss.

Dabei wehrt sich der 31-Jährige heroisch gegen das Out, gleicht einen Zwei-Satz-Rückstand aus. Sichtlich gezeichnet geht ihm im fünften Satz dann aber doch die Kraft aus. Der 31-Jährige wird von den Fans nach dem vierstündigen Drama gefeiert.

Ob er nach den Australian Open nochmals zum Racket greifen und die Karriere bis und mit Wimbledon fortsetzen wird, liess Murray bei seiner Rücktritts-Ankündigung Ende letzter Woche bekanntlich offen.

Ein Hintertürchen lässt er dann doch noch offen. «Vielleicht sehe ich euch alle ja wieder», sagt er nach dem Spiel beim Platzinterview mit gebrochener Stimme. Als würde er dafür eine grössere Operation benötigen.

Laaksonen siegt

Was für ein Tag für Henri Laaksonen! Er muss den 14. Januar dick markieren und den Kalender für immer konservieren. Denn dem 26-jährigen schweizerisch-finnischen Doppelbürger gelingt der erste Grand-Slam-Erfolg seiner Karriere! 

6:4, 7:6, 4:6, 6:3 gewinnt der nur noch auf Rang 166 klassierte Qualifikant gegen den Bosnier Mirza Basic (ATP 99) – nun winkt ihm ein Highlight gegen Australiens 19-jährige Nummer 1 Alex de Minaur! Die zweite Runde wird mit Sicherheit eine grössere Knacknuss.

Wie auch immer sie ausgeht – Laaksonen darf sich schon jetzt über den höchsten Preisgeld-Scheck seiner Laufbahn freuen. Mit umgerechnet rund 75000 Schweizer Frankren – das ist rund 25 Prozent mehr Lohn für Runde 1 als im Vorjahr – hat der finanziell nicht gerade verwöhnte Tennisprofi schon beinahe seine Saison gerettet.

Bencic setzt sich nach zähem Kampf durch

Sich in Runde 2 gerettet hat sich auch Belinda Bencic (WTA 49). Ihre Partie gegen die zähe Kämpferin Katerina Siniakova bestätigt sich als ausgeglichen, wie es die beste Schweizerin vorausgesagt hatte. Die 22-jährige, tschechische Doppel-Nummer-1 – im Einzel WTA 34 – rennt blitzschnell trotz stechender Hitze, Belinda muss extrem viel riskieren, um einen direkten Punkt zu machen. 

Doch auch die 21-jährige Ostschweizerin ist zäh. Im ersten Satz mit einem Doppelfehler zum 3:4 in Rückstand geraten, breakt sie zurück und beendet unter lautem Jubel ihrer Eltern, ihres Freundes Martin Hromkovic und zahlreichen Schweizer Fans, die Down Under weilen, den Durchgang mit 6:4. 

In Satz 2 kassiert Bencic wieder das erste Break. Doch anders als zuvor, kann sie den Rückstand nun nicht mehr ausgleichen. Im Gegenteil, sie lässt sich den Service gleich noch einmal abnehmen. Der Frust ist der emotionalen Belinda anzusehen, ihr Racket fliegt – 2:6.

Spiel im Griff

«Sie geht gerne über drei Sätze», wusste Belinda über ihre Erstrunden-Gegnerin, welche sie nervöser mache, als Venus Williams vor einem Jahr, die sie überraschend schlagen konnte. «Gegen eine Williams hast du nichts zu verlieren, gegen Siniakova gehe ich schon angespannter ins Match», hatte sie vor dem Match erklärt.

Doch im dritten Satz scheint sich die Anspannung abgebaut oder in positive Energie umgewandelt zu haben. Belinda hat das Spiel fortan im Griff, beendet sie souverän mit 6:3. Wenn sie so auch gegen die nächste Gegnerin, die Kasachin Julia Putintsewa (WTA 39) antritt, stehen ihre Chancen fürs Weiterkommen gut. 

Zwei von drei Schweizern haben es am ersten Tag der Australian Open geschafft. Roger Federer will später gegen den Usbeken Denis Istomin in der Night Session auf dem Centre Court «Rod Laver Arena» nachziehen. Die weiteren Spieler des Schweizer Septetts in Australien sind die Lausanner Stan Wawrinka und Timea Bacsinszky sowie Stefanie Vögele und Viktorija Golubic – alle Vier sind am Dienstag dran.

Das Wichtigste zu den Australian Open

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