Nach der erfolgreichen Titelverteidigung am Hopman Cup in Perth blickt Roger Federer (37) auf die anstehenden Australian Open in Melbourne (Start 14. Januar). Mittlerweile ist er in der Stadt am Yarra River eingetroffen und trainiert am Montag ein erstes Mal auf der Anlage.
Zuhause hat sich dank der vergangenen Teilnahme am Hopman Cup in Serie auch sein Bankkonto weiter geäufnet. Denn für Federers Antritt in Perth lässt der westaustralische Staat aus den Steuergeldern etwas springen.
Laut Recherchen von Journalist Gareth Parker von «perthnow.com.au» liegt Rogers Gage bei zwei Millionen Aussie-Dollars oder umgerechnet knapp 1,4 Millionen Franken. Im ähnlichen Rahmen dürfte sich der Zahltag für Serena Williams (USA) bewegen.
Die restlichen Tennis-Stars am Hopman Cup wie Federers Partnerin Belinda Bencic müssen sich wohl im besten Fall mit tiefen sechsstelligen Summen abfinden. Ein Abkommen zwischen der WTA und der ITF vor einigen Jahren garantierte den beiden bestklassierten Frauen-Teilnehmerinnen eine Gage von je 100'000 Dollar.
Tourismus-Minister betont Werbeeffekt
Die offiziell geheimgehaltene Federer-Gage sorgte letzten Sommer aber für politische Diskussionen. Tourismus-Minister Paul Papalia sagte damals bei «SBS»: «Wir können den Betrag, den wir bezahlt haben, nicht offenlegen, weil das unsere Möglichkeiten beeinträchtigen könnte, in Zukunft Roger oder andere Stars auf ähnliche Weise zu erhalten.»
Papalia betont aber, dass der Werbeeffekt für den Tourismus die Investitionen übertreffen würden. Denn wie schon 2017 auf Rottnest Island machte Federer auch jetzt beste Werbung mit seinem Besuch der «Pinnacles» und einer Rückkehr nach Rottnest Island.
Mirka Federer besucht Kinder-Klinik in Perth
Der knapp eineinhalb Wochen lange Aufenthalt der Familie Federer in Perth ist aber auch aus sozialer Sicht erfolgreich. Rogers Gattin Mirka besucht dort das «Telethon Kids Institute», wo Kinderkrankheiten untersucht und erforscht werden. Die Federers haben bekanntlich selber vier Kinder.
Mirka sei vom Institut beeindruckt gewesen, erklärt Forscher Tom Snelling bei «perthnow». Sie möchte das Gesehene auch einigen Kliniken in der Schweiz zeigen. Snelling: «Das grosse Problem, das wir angehen, ist der Versuch, Eltern zu ermutigen, ihre Kinder rechtzeitig zu impfen. Dass Leute wie Mirka nun darüber sprechen, während sie um die Welt reisen, hilft unserer Arbeit.» Ein Gesprächsthema sei auch die wichtige wohltätige Arbeit der Federer-Stiftung in Afrika zugunsten der Bildung von Kindern gewesen.
Wie gehts weiter mit dem Hopman Cup?
Ob die Federers in absehbarer Zukunft fürs Tennis nochmals nach Perth reisen, ist offen. Denn ab Januar 2020 steigt in Australien der neue ATP Cup, ein zehntägiges Nationenturnier mit 24 Ländern, das zeitgleich mit dem bisherigen Hopman Cup stattfindet. Als Austragungsorte stehen bereits Sydney und Brisbane fest. Der dritte Ort könnte Adelaide heissen.
Der ATP Cup wird mit 15 Millionen Dollar Preisgeld dotiert sein. Weiter können die Stars bis zu 750 Punkte für die Weltrangliste ergattern. Ein gewichtiger Pluspunkt, den der Hopman Cup nicht aufweist und der die ATP-Profis anziehen könnte. (rib)