Gelassenheit im Schweizer Tennis-Lager! Roger Federer trainiert nicht. Er sehe momentan keinen Grund, zum Schläger zu greifen. Das verrät der Maestro vor wenigen Tagen in einem öffentlichen Onlinegespräch mit der mittlerweile 43-jährigen Tennis-Legende Gustavo Kuerten.
Ob sein Trainer Severin Lüthi das etwas enger sieht? Im Gegenteil. Fast noch gelassener! Der Federer-Coach und Davis-Cup-Captain spricht für den «Tennis Channel» mit Ex-Tennis-Star Paul Annacone (57), mit dem er von 2010 bis 2013 Federer zusammen trainierte. Lüthi erklärt: «Roger muss sich keinen Stress machen, zu trainieren. Er hat es nicht nötig, aktuell Bälle zu schlagen.»
«Dann bleibt immer noch genügend Zeit»
Aber halt, da war doch was! Führte Federer anfangs April nicht Tricks vor? Auf dem Tennisplatz und an einer Wand? «Das macht er nur zum Spass», führt Lüthi aus. Federer müsse sich wirklich keine Sorgen machen, wenn er momentan nicht ernsthaft Bälle schlagen geht. «Ausserdem kommt er auch von seiner Knieoperation zurück.»
Wir erinnern uns: Die Knieverletzung und nicht die Corona-Krise zwang den 20-fachen Grand-Slam-Sieger anfangs Jahr zur Pause. Den letzten Ernstkampf bestritt Federer im Australian-Open-Halbfinal, als er sich Djokovic 6:7, 4:6, 3:6 beugen musste. Der freundschaftliche Match for Africa gegen Rafael Nadal anfangs Februar war sein letztes Spiel bisher.
So fragen sich die Fans, wann es weitergeht. Nach Federers Einschätzung vor ein paar Tagen noch eine Zeit lang nicht. Aber wenn wieder Turniere in Sichtweite sind, dann habe er wieder ein Ziel, für das er trainieren müsse. Auch für Lüthi ist es der optimale Zeitpunkt, dann wieder mit dem Training anzufangen. Im Gespräch mit Annacone sagt er: «Wenn wieder Turniere angesagt sind, bleibt immer noch genügend Zeit.»
Federer und Trainer Lüthi: Sie scheinen beide in dieser Situation nicht nur gelassen, sondern sich auch einig zu sein. (str)