Aus und vorbei: So rasant wie Maria Scharapowa 2004 die Tennis-Welt eroberte, so plötzlich beendet die Russin ihre Karriere. «Tennis – ich sage dir auf Wiedersehen», schreibt Scharapowa in einem Artikel in den Mode-Magazinen «Vogue» und «Vanity Fair». Die Erstrunden-Niederlage an den Australian Open gegen Donna Vekic war damit das letzte Spiel der fünffachen Grand-Slam-Siegerin.
Ihr Körper sei zu einer Belastung geworden, begründet die 32-Jährige ihren Entscheid. Scharapowa hatte zuletzt immer wieder mit Schulter-Problemen zu kämpfen.
In Erinnerung bleibt aus Scharapowas Karriere vor allem der Wimbledon-Final 2004, als sie im zarten Alter von 17 Jahren die haushohe Favoritin Serena Williams an die Wand spielte und ihren ersten Major-Titel gewann. Ein Jahr später führte sie als erste Russin überhaupt die Weltrangliste an. 2012 komplettierte Scharapowa an den French Open als eine von nur zehn Frauen den Karriere-Grand-Slam.
Aufgrund ihrer Tätigkeiten als Modell und Werbe-Ikone wurde sie als «Tennis-Beauty» auch über die Sport-Szene hinaus zum Superstar. Sie war dadurch während elf Jahren in Serie die bestbezahlte Sportlerin weltweit mit jeweils um die 20 Millionen US-Dollar verdienst jährlich. Dies dank lukrativen Deals (unter anderem mit Nike oder Porsche) und auch eigenen Geschäftsmodellen. Vor allem die Süssigkeiten-Marke «Sugarpova» brachte ihr ein Vermögen ein.
Mit ihrem lauten Gestöhne und den langen Pausen zwischen den Ballwechseln machte sie sich auf der WTA-Tour nicht nur Freundinnen. In ein schiefes Licht geriet ihre Karriere zudem 2016, als sie wegen eines positiven Doping-Tests 15 Monate gesperrt wurde.
Nach ihrem Comeback konnte sie nie mehr an die alten Glanzzeiten anknüpfen. Den letzten von 36 Einzelturniersiegen schaffte Scharapowa im Oktober 2017 im chinesischen Tianjin. (cmü/sme)