French Open
Titelverteidiger Wawrinka scheitert im Halbfinal an Murray

Stan Wawrinka unterliegt im Halbfinal der French Open dem Schotten Andy Murray und verpasst damit die Titelverteidigung.
Publiziert: 03.06.2016 um 17:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:15 Uhr
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Stan Wawrinka ist im Halbfinal von Paris gescheitert.
Foto: Getty Images
Simon Häring aus Paris

Chancenlos, ratlos, glücklos. Titelverteidiger Stan Wawrinka (31) unterliegt im Halbfinal der French Open dem Schotten Andy Murray (29, ATP 2) mit 4:6, 2:6, 6:4, 2:6. Bei nur 14 Grad und Feuchtigkeit kann er seine Vorteile von der Grundlinie nicht ausnutzen. Seine schärfste Waffe, die Rückhand, wirkt stumpf, drucklos und unpräzise.

Sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang kassiert Wawrinka ein Break zum 1:2. Das gleiche Szenario kann Wawrinka im dritten Durchgang abwenden. Mehr noch: mit seinem einzigen Break zum 6:4 rettet er sich in einen vierten Satz. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Er gibt gleich sein erstes Aufschlagspiel. Es ist der Todesstoss.

Murray, der Tennis-Schizophrene

Es passiert das, was Tennis-Legende Mats Wilander vor dem Spiel beschrieben hatte. Murrays Tennis besitze «manisch-depressive Ansätze. Ein Psychiater würde sagen, er sei nahe der Schizophrenie.» Es gelinge ihm, seine Gegner nach unten zu ziehen. Wenn er dann eine Chance hat, schlägt er zu. «Und dann siehst du ihn nicht mehr.»

Während der Schotte üblicherweise mit sich hadert, Grimassen schneidet und schnell die Fassung verliert, bleibt er in seinem vierten French-Open-Halbfinal immer ruhig. Anders Wawrinka, der in Paris in anderthalb Wochen lockerer denn je gewirkt hatte. Unzufrieden mit sich schimpft er, wirkt fahrig und zuweilen unkonzentriert.

Djokovic kurz vor der Krönung

Nach der Halbfinal-Niederlage rutscht Wawrinka am Montag in der Weltrangliste hinter Rafael Nadal (30). Überholt Wawrinka  den Spanier bis Wimbledon (ab 27. Juni) nicht, könnte er dort bereits in den Viertelfinals auf Novak Djokovic treffen. Allerdings ist fraglich, ob Nadal sich bis dorthin von seiner Verletzung am linken Handgelenk erholt.

Andy Murray steht erstmals im Final der French Open. Gegner ist der Serbe Novak Djokovic (29, ATP 1), der den Österreicher Dominic Thiem (22, ATP 15) in drei Sätzen bezwingt und in Paris als erst vierter Spieler der Geschichte nach Andre Agassi 1999, Roger Federer 2009 und Rafael Nadal 2010 den Karriere-Grand-Slam vollenden kann.

Es ist auch das Duell der beiden derzeit stärksten Spieler auf Sand. Zwar hat Djokovic, der in Paris schon drei Mal einen Final verlor – darunter im Vorjahr gegen Wawrinka – 12 der 14 letzten Duelle gewonnen. Das letzte allerdings gewann Murray. Vor drei Wochen bezwang er den Serben im Final von Rom in zwei Sätzen.

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