Es ist kalt, es ist nass und dunkel in Paris. Der Platz ist deswegen langsamer als in den Tagen zuvor und der Gegner, der Serbe Viktor Troicki (30, ATP 24), zäher als erwartet. Trotzdem steht Titelverteidiger Stan Wawrinka (31, ATP 4) bei den French Open in den Viertelfinals. Er setzt sich in vier Sätzen mit 7:6 (7:5), 6:7 (7:9), 6:3 , 6:2 durch.

Es ist ein Spiel der Höhen und Tiefen – vier Satzbälle vergibt Wawrinka im ersten Durchgang beim Stand von 6:5 und Aufschlag Troicki, drei weitere im Tiebreak. Nach einer Breakführung im zweiten Satz lässt er den Serben auf 4:1 ziehen, korrigiert den Rückstand, verliert das Tiebreak aber. 

«Der Unterschied zu früher ist bei mir, dass es Tage gibt, an denen ich nicht gut spiele und trotzdem gewinnen kann», sagt Wawrinka.

So ein Tag ist es auch gegen Troicki. Ihm spielt auch in die Karten, dass der Serbe ab dem dritten Durchgang mit muskulären Problemen zu kämpfen hat und massiv abbaut.

Als sich Troicki behandeln lässt, überlässt Wawrinka einem Balljungen eines seiner Rackets und schlägt mit dem Jungen zur Erheiterung der Zuschauer, unter denen auch seine Eltern Wolfram und Isabelle sind, ein paar Bälle mit ihm (Hier gehts zum Video). Ab diesem Zeitpunkt hat der Titelverteidiger die Partie unter Kontrolle – setzt sich in vier Sätzen durch.

Gegner in den Viertelfinals ist ein Linkshänder aus Spanien. Einer, den Wawrinka in sechs Duellen sechs Mal besiegt hat – das letzte Mal vor einer Woche beim Heimturnier in Genf mit 6:1, 6:1. Und einer, der sich auf Sand besonders wohl fühlt. Nicht Rafael Nadal (29), sondern Albert Ramos-Vinolas (28, ATP 55).

Ramos ist die Überraschung des Turniers. Erst bezwang er mit Horacio Zeballos und Marco Trungelliti zwei argentinische Sandspezialisten, dann mit Jack Sock und zuletzt Milos Raonic (in drei Sätzen) zwei Gesetzte.

Bis zu den French Open in diesem Jahr hatte Ramos in seiner gesamten Karriere nur vier Grand-Slam-Matches gewonnen.