Novak Djokovic hat im Achtelfinal von Paris eine weitere eindrückliche Kostprobe seiner Befreiungskünste abgegeben. Gegen den Argentinier Francisco Cerundolo (ATP 27) schafft der Weltranglisten-Erste das 6:1, 5:7, 3:6, 7:5, 6:3, nachdem im vierten Satz alles nach einer Niederlage von ihm aussieht. Der 37-jährige Serbe liegt 2:4 zurück und scheint durch eine im zweiten Satz zugezogene Knieblessur stark eingeschränkt.
Djokovic behauptet, die Verletzung habe er sich aufgrund der schlechten Platzverhältnisse zugezogen. «Der Platz hat mein Knie kaputt gemacht», beschwert er sich beim Supervisor. Er fordert, dass der Platz regelmässiger abgezogen werden soll. «Warum ist das so ein grosses Problem? Ich habe mein Knie kaputt gemacht, weil ich bei schnellen Bewegungen die ganze Zeit ausrutsche. Ich will doch nur, dass beim jedem zweiten Seitenwechsel der Platz geputzt wird», schimpft Djokovic im zweiten Satz.
Eine Schmerztablette scheint dann zu helfen, kann aber nicht verhindern, dass Djokovic im fünften Durchgang wegrutscht. Die Weltnummer 1 sarkastisch: «Gut gemacht! Toller Platz von euren Jungs, ihr wisst es besser als wir! Es ist überhaupt nicht rutschig. Überhaupt nicht gefährlich für die Spieler.»
Trotz allem Ärger über den Platz meldet sich Djokovic zurück und liefert dem weiterhin gut spielenden Cerundolo ein packendes Duell mit dem besseren Ende nach über viereinhalb Stunden für den Favoriten. Djokovic, der bereits in der Runde zuvor gegen Lorenzo Musetti einen 1:2-Satzrückstand wettgemacht hatte, trifft im Viertelfinal entweder auf den zweimaligen French-Open-Finalisten Casper Ruud (ATP 7) oder den Amerikaner Taylor Fritz (ATP 12).