Dieses Spiel lässt das Herz jedes Tennis-Fans höher schlagen. Tempo, Präzision, lange und spektakuläre Ballwechsel – Andrej Rublew (27) und Ben Shelton (21) schenken sich nichts. Gar nichts!
Bevor es aber losgehen kann, sorgt Shelton für einen Lacher, auch bei Gegner Rublew. Der Rauch, der noch vom Spielereinmarsch in der Luft hängt, verursacht für einen verspäteten Spielbeginn. Der 22-Jährige greift kurzerhand zum Handtuch und versucht, den Nebel aufzulösen – mit mässigem Erfolg.
Es ist dann auch der US-Amerikaner, der das Aufschlagspiel des Russen beim Stand von 6:5 im ersten Satz durchbricht und diesen gewinnt. Im zweiten Durchgang ist es dann die Weltnummer 7, der im Tiebreak des 2. Satzes alles gelingt. Keine Fehler und eine extreme Genauigkeit in seinen harten Schlägen bringen ihm den Satzausgleich.
Und so kommen die Fans in der St. Jakobshalle in den Genuss eines Entscheidungssatzes. Beim Stand von 4:4 flattern beim Russen etwas die Nerven. Shelton ist zur Stelle und nutzt den ersten Breakball. Kurz darauf ist das Spektakel zu Ende.
Fils zu stark für Tsitsipas
Im Halbfinal trifft Shelton nun auf seinen guten Kumpel und Basel-Doppelpartner Arthur Fils (20). Der Franzose eliminiert Stefanos Tsitsipas (26), der erstmals seit fünf Jahren wieder in Basel spielte. Fils, der nun seit 13 Spielen auf ATP-500-Stufe ungeschlagen ist, siegt 7:6, 6:3 gegen den als Nummer drei gesetzten Griechen.
«Ich bin sehr zufrieden, wie ich gespielt habe», sagt der erste Halbfinalist der diesjährigen Swiss Indoors nach dem Spiel. Fils gewinnt dank eines bärenstarken Tiebreaks im ersten und eines ganz schwachen Aufschlagspiels der Weltnummer 11 beim Stand von 2:2 im zweiten. Den Breakvorsprung lässt sich Fils, der zum ersten Mal in Basel spielt, nicht nehmen. Zu hart, zu präzise, zu gut sind die Schläge des Weltranglisten-20. Im 2. Durchgang gewinnt Tsitsipas in den Servicegames seines Gegners keinen einzigen Punkt.
Rune unwiderstehlich
Um seine zweite Finalteilnahme in Basel spielt am Samstag Holger Rune. Der Däne überfährt David Goffin (33, ATP 54) in 80 Minuten mit 6:2, 6:4. Nur im zweiten Satz, als er beim Stand von 4:3 das Re-Break kassiert, zeigt die Weltnummer 14 kurz Nerven. Trotzdem bilanziert Rune im Platzinterview: «Das war nahe an der Perfektion.»
Wer ihn auf dem Weg ins zweite Endspiel nach 2022 noch stoppen kann, wurde am späten Freitagabend ermittelt. Der Franzose Giovanni Mpetshi Perricard (21, ATP 50) bezwingt den Kanadier Denis Shapovalov (ATP 78) 6:7, 6:3, 7:6 und sichert sich das letzte Halbfinalticket.