Zum dritten Mal greift bei den French Open eine Schweizer Juniorin nach dem Titel. Die 16-jährige Baslerin Rebeka Masarova setzt sich mit 7:6, 6:2 gegen die topgesetzte Russin Olesja Perwuschina durch und steht in Paris im Final. Bei den Australian Open hatte Masarova zum Jahresbeginn bereits die Halbfinals erreicht.
Deshalb war das Ziel für die French Open auch schnell gesteckt. «Für mich war von Anfang an der Titel das Ziel», sagt Masarova. Begleitet wird sie von ihrer Mutter und Trainerin Marivi, eine Spanierin. Seit zwei Jahren setzt sie ganz auf die Karte Tennis und büffelt online für die Schule.
Ihr Vater hat Wurzeln in der Slowakei und betreibt in Basel eine Arztpraxis. Er finanziert auch die Tennis-Karriere der jüngsten Tochter. Seit Jahresbeginn wird Masarova auch von Tennis-Förderer Reinhard Fromm unterstützt. Wie er das auch bei Stan Wawrinka, Timea Bacsinszky und Viktorija Golubic tat.
Oft bei Masarovas Turnieren dabei ist Schwester Virginia, eine Fitnessinstruktorin, oder Bruder David, der an der Universität Basel Sportwissenschaften studiert. Mit ihnen trainiert das Nesthäkchen auch öfter im TC Old Boys Basel am St. Galler-Ring 225. Also am gleichen Ort, wo auch die Welt-Karriere von Roger Federer (34) sowie jene seines Jugendfreunds Marco Chiudinelli (34) ihren Anfang nahm.
In Paris tritt Masarova nun in grosse Fussstapfen. Vor drei Jahren gewann Belinda Bencic beim Nachwuchs, Martina Hingis gelang das Kunststück sogar zwei Mal – 1993 und 1994. Bei den Junioren siegten einst Heinz Günthardt 1976 und Stan Wawrinka 2003. Beide gewannen auch bei den Grossen Grand-Slam-Titel – Günthardt im Doppel, Wawrinka im Einzel.
Ein Sieg im Juniorinnen-Tableau der French Open ist zwar keine Garantie auf Erfolge bei den Erwachsenen, aber ein gutes Indiz, dass die Karriere in gewünschten Bahnen verläuft. Unter den Siegerinnen der letzten Jahre finden sich neben Bencic Namen wie Simona Halep, Agnieszka Radwanska, Alizé Cornet oder Annika Beck.
Final-Gegnerin von Rebeka Masarova (WTA 805) ist die erst 14-jährige Amerikanerin Amanda Anisimova, die sich gegen die um ein Jahr ältere Russin Anastasia Potapowa in zwei Sätzen durchsetzte.