Die Schweiz ist ein gutes Pflaster für Marin Cilic (ATP 12). In Genf erreichte er dieses Jahr den Final – verlor ihn gegen Stan Wawrinka. In Basel aber steht dem 1,98m-Mann kein Schweizer Lokalmatador im Wege. Es ist der 20 cm kleinere Kei Nishikori, die Weltnummer 5, die im Vergleich 7:4 führt. Der flinke Japaner hat dennoch mit dem Riesen eine Rechnung offen: Vor zwei Jahren verlor er an den US Open das einzige Final-Duell der beiden.
Das gleiche in Basel: Nishikori wird von Cilic noch kleiner gemacht. Nach zwei Breaks und 25 Minuten steht es 6:1. Der Kroate überrollt seinen Gegner geradezu mit seinem starken Service und gewaltigen Grundlinienschlägen.
Im zweiten Satz steigert sich Nishikori, hält mit und kommt bei 5:4 sogar zu seinen ersten drei Breakchancen (Cilic zählt zu diesem Zeitpunkt schon elf). Aber er verschenkt die Satzbälle zu billig. Cilic hingegen gewinnt nach total 96 Minuten das Tiebreak dank eines Doppelfehlers seines Gegners. 6:1, 7:6 krönt er sich zum neuen König von Basel, wird Nachfolger von Roger Federer! Nishikori geht auch im zweiten Final am Rheinknie nach 2011, als er gegen den grossen Lokalhelden verlor, leer aus.
Dank dem zweiten Turniersieg nach Cincinnati in diesem Jahr ist der kroatischen Weltnummer 12 die Teilnahme bei den ATP-Finals in London so gut wie gewiss. Schon seit dem Finaleinzug in Basel ist klar, dass er in der Jahreswertung den Belgier David Goffin und Tomas Berdych (Tsch) überholen wird. Cilic belegt den 9. und letzten Platz, der zur Teilnahme beim Saisonfinale der acht Jahresbesten berechtigt. Denn Rafael Nadal auf Platz 7 hat seine Saison bereits beendet.
Vom 500er-Turnier in Basel kommen nun noch wertvolle Punkte hinzu. Die definitive Entscheidung fällt nächste Woche beim ATP-1000-Turnier in Paris-Bercy.