Alleine in Istanbul. Keine Mirka. Keines der vier Kids dabei. Dafür hatte Roger Federer Zeit, um den Schmelztiegel zwischen Europa und Asien zu erkunden. Und sich danach auch noch als erster Sieger der Istanbul Open in die Geschichtsbücher eintragen zu lassen.
Seinen ersten Türkei-Besuch krönt der 33-jährige Baselbieter mit einem 6:3, 7:6 (13:11)-Sieg gegen den Uruguayer Pablo Cuevas (29, ATP 23). Es ist der 85. Einzel-Turniersieg in seiner Karriere, und nach Brisbane und Dubai bereits der dritte in diesem Jahr.
Anders als im Viertelfinal und im Halbfinal wird Federer im Final nur selten gefordert. Obwohl er auch im zweiten Satz der bessere Spieler ist, fällt die Entscheidung dort erst im Tiebreak – nach drei abgewehrten Satzbällen für den Uruguayer notabene.
Federer verlässt das Parkett beim Ball der Premieren auf allen Ebenen als Sieger. Erstmals spielte er in der Türkei. Erstmals gegen Cuevas. Für Begegnungen im Davis Cup, ATP- und Challenger-Turniere sowie Schaukämpfe hat er nun in 35 Ländern zum Racket gegriffen.
Eine Trophäe hat Federer – den Doppel-Sieg 2002 in Moskau eingerechnet - nun aus 20 Ländern entführt. Zwar beträgt das Preisgeld «nur» 80'000 Euro, dafür kassiert Sultan Federer für den Trip an den Bosporus eine kolportierte Antrittsgage von gegen 1,5 Millionen Franken.