Schade, Roger Federer.
Eine starke Saison mit Titeln in Brisbane, Dubai, Istanbul, Halle, Cincinnati und Basel und Finals in Wimbledon und bei den US Open erhält nicht die Krönung. Der Schweizer verliert den Final bei den World Tour Finals in London gegen den Serben Novak Djokovic (28) mit 3:6, 4:6. Für ihn ist es beim Final der Jahresbesten der vierte Titel in Folge.
«Eigentlich hätte er ja schon draussen sein müssen», hatte Federer nach dem Halbfinal-Sieg gegen Landsmann Stan Wawrinka über Djokovic gescherzt. Denn in den Gruppenspielen hatte Federer am Dienstag dem Serben die erste Hallen-Niederlage seit dem 29. Oktober 2012, oder 1114 Tagen und 38 Siegen in Folge, zufügen können.
In einem engen Final fehlt Federer diesmal auch der nötige Killerinstinkt. Hatte er im Gruppenspiel noch vier von acht Breakchancen nutzen können, lässt er die beiden einzigen Chancen im achten Duell des Jahres (5:3 für Djokovic) beide liegen. Im zweiten Durchgang kommt er gar nicht mehr in die Nähe eines Servicedurchbruchs.
«Es ist nie lustig, wenn du verlierst. Aber lieber so als wenn du nicht spielen kannst - wie ich es vor einem Jahr erleben musste», sagt Federer. «Diese Woche hier war wunderbar für mich.»
«Ich habe grossartiges Tennis gezeigt, auch im Final. Einige Punkte waren heute wirklich verrückt», fügt er an und lobt Djokovic: «Novak verdient den Sieg heute, wie so oft in diesem Jahr. Gratulation zu einer irre guten Saison, gut gemacht!»
Zwar ist Federer der einzige Spieler, der Djokovic in diesem Jahr mehrfach bezwingen konnte – in Dubai, Cincinnati und London – doch die wichtigen Duelle hat er allesamt verloren. Sowohl in Wimbledon als auch bei den US Open und nun bei den World Tour Finals hat der nun fünffache Finals-Champion jeweils den Final gewonnen.
Djokovic feiert in London seinen elften Titel der Saison. Nur einmal – zum Saisonauftakt in Doha – hatte er nicht mindestens den Final erreicht. Alleine in diesem Jahr hat der 28-Jährige knapp 18 Millionen Dollar Preisgeld eingespielt. Einziger Makel in einer perfekten Saison ist die Final-Niederlage bei den French Open gegen Stan Wawrinka.
Übrigens: Djokovics Trainer Boris Becker feiert am Sonntag seinen 48. Geburtstag. Hoffentlich bereitet Roger Federer seinem Trainer Stefan Edberg zu dessen nächstem Geburtstag ein ähnlich schönes Geschenk wie Djokovic. Der Schwede feiert im Januar während den Australian Open seinen 50. Geburtstag.