Es ist ein wahrlich besonderer Abend für Roger Federer (38). Der Tennis-Maestro hat noch bei der Pressekonferenz nach dem «Match for Africa» feuchte Augen. «Ich vergesse fast, dass wir einen Weltrekord aufgestellt haben», sagt er. «Es waren so viele Emotionen im Spiel, unglaubliche Gefühle.» Über 51'000 sind in Kapstadt im Stadion, um den Sohn einer Südafrikanerin live zu sehen. «Als Mami auf den Platz gekommen ist, das war ein sehr emotionaler Moment», sagt Federer über den Moment, als Mutter Lynette vor vollem Haus den Court betrat. «Ich habe gesehen, wie happy sie ist.»
Gänsehautmomente zählt er gleich ein paar auf: Den Moment, als er von Springboks-Captain Siya Kolisi ein Trikot der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft überreicht bekommt. «Ich habe es sofort übergestreift, um zu zeigen, was es mir bedeutet», sagt er. «Dieses Shirt durften in der Geschichte nur ganz besondere Spieler tragen.»
«So viel Spass hat das gemacht»
Ganz besonders ist auch der Abend für Federer. «Ich hätte nie gedacht, dass ich Teil von etwas derartigem sein könnte», sagt er. «Diesen Rekord aufzustellen an dem Ort, wo ich meine Wurzeln habe, auf den ich stolz bin.» Als er danach auf den Platz gestanden sei, habe er sich gefragt, ob man nicht in einem Monat noch einmal dasselbe machen könnte. «So viel Spass hat das gemacht. Aber ich weiss, das geht nicht. Jetzt sind alle müde.»
Anderthalb Tage bleibt Federer nun mit Gattin Mirka und seinen Eltern in Kapstadt, Treffen mit Familie und Freunden stehen an, «dazu ein bisschen Sightseeing.» Zeit, in der es das Erlebte einzuordnen gilt. «Es war ein besonderer Abend für mich. Ich hoffe, den Leuten hat es auch so gut gefallen, dass sie es auch als speziell empfinden. Und ich hoffe auch, dass wir der Stadt, dem Land, dem Kontinent mit einem Abend wie heute einen kleinen Schub geben.»