Nach seinem zweiten Blitz-Sieg en suite am Basler ATP-500-Turnier äussert sich auch Tennis-Maestro zum Abgang der «Swiss Miss», zum Rücktritt von Martina Hingis.
«Ich hörte bereits Gerüchte über ihren definitiven Rücktritt, deshalb bin ich nicht sehr überrascht», sagt Roger und gerät ins Schwärmen über die Spielerin, mit der er vor 16 Jahren zusammen den Hopman Cup gewann.
«Martina ist eine von denen, die mir zeigten, wie es geht.» Dazu sei sie sehr nett, allgemein ein toller Mensch, eine fleissige Arbeiterin und ein Vorbild für alle. «In der Schweiz ein so grosses Kaliber wie sie zu haben, war grosses Glück.»
Der Schock über den Rücktritt der mit Abstand erfolgreichsten Schweizer Tennisspielerin hält sich bei Federer aber in Grenzen. «Es macht mich nicht traurig, denn sie scheint total im Reinen mit sich und ihrer Entscheidung zu sein.»
Darüber sei er froh, er gönne der 37-Jährigen das Glück sehr. «Schockierter war ich als Martina aufhören musste und ihre zweijährige Doping-Sperre nicht gerichtlich anfechtete.»
Mit 36 Jahren steht auch Vierfach-Papa Roger im Spätherbst seiner Karriere. Wehmütige Gedanken ans bevorstehende Ende kommen durch den Hingis-Abgang aber nicht auf.
«Es ist nicht das Gleiche, denn sie beendet ihre Laufbahn im Doppel. Als Marco Chiudinelli diese Woche zurücktrat verglich ich es mehr mit mir», sagt er, «weil ich eine Einzel-Karriere ohne ihn gar nicht kenne.»
Aber sicher, auch Martina habe ihn von Beginn weg auf der Tour begleitet. Roger hält fest: «Wir werden sie nicht mehr sehen. Es wird ganz klar anders ohne sie!»