Was würden Sie beim nächsten Mal besser machen?
Roger Federer: Lieber denke ich zwar jetzt an die Ferien. Aber wenn ich nochmal drüber nachdenken muss: Von Beginn weg besser servieren. Manchmal wollte ich vielleicht zuviel, hätte mehr auf Sicherheit spielen müssen. Diese beiden Dinge bereue ich etwas. Aber ich denke, über alles gesehen war es ein Match von hoher Qualität.
Hätten Sie früher gedacht, dass sie mit 34 Jahren noch so gut sind?
Etwas überrascht bin ich schon. Aber ich habe schon immer langfristig geplant. Es ist schade, dass ich immer älter werde und so wenig Zeit bleibt. Ich hätte noch viel mehr Lust und habe noch so viel Spass.
Die Fans standen extrem hinter Ihnen.
Ja, das war toll. Sie sind der Grund, warum ich noch immer spiele. Ich genoss jede Sekunde, wünschte nur, ich hätte Ihnen den Sieg schenken können.
Wie sehen Sie ihr Jahr im Rückblick?
Es war ein wunderbares Jahr. Habe in einer Art gespielt, die mir gut gefällt. Hoffe, es geht so weiter.
Wann kommt der nächste Grand-Slam-Sieg?
Ich werde jetzt erst einmal meine Familie, die Kinder geniessen. Und dann wieder hart trainieren. Viel fehlt nicht, aber es kommt immer auf die Bedingungen an. Ich muss auch bescheiden sein – letztes Jahr habe ich in der dritten Runde gegen Seppi in Melbourne verloren.
Wird Djokovic im nächsten Jahr öfter zu schlagen sein?
Die Margen sind an der Spitze extrem klein. Aber Djokovic wird auch nächstes Jahr mit extremen Selbstbewusstsein zurückkommen. Aber ein gleich gutes Jahr hinzukriegen, ist sehr schwierig.
Welchen Final gegen Djokovic würden Sie gerne nochmal spielen?
Wimbledon war schwierig mit Regenunterbrechungen - kann mich nicht einmal mehr gut dran erinnern. US Open war sehr lässig mit dem grossen Publikum.
Ist Olympia ein prioritäres Ziel für Sie?
Ist nicht meine erste Priorität. Erst schau ich mal wie es in Australien läuft. Dann gibt es weitere Ziele, wie Titel zu verteidigen.
Machen Sie andere Pläne wegen Olympia in Rio?
Mein Kalender ist gemacht, ich will mehr Rasen-Tennis spielen, aber Rio bleibt natürlich ein riesiges Ziel. Jetzt mache ich erst einmal Pause, dann kommen die Exhibitions, und dann trainiere ich wieder hart. Mit Pierre Paganini und Severin Lüthi überlege ich bereits, wie ich trainieren kann. Ich probiere immer mal wieder neue Sachen aus – darauf freue ich mich besonders.
Letztes Jahr gings mit dem Davis Cup für die Schweiz noch weiter. Was halten Sie vom diesjährigen Final?
Erst mal hoffe ich, dass er überhaupt stattfindet. England, oder besser Grossbritannien mit Andy Murray ist der Favorit für mich. Aber Belgien hat den Heimvorteil - und ich mag Goffins Spiel sehr.