King Roger dankt ab
Federer tritt zurück!

Eine einzigartige Sportlerkarriere geht zu Ende. Roger Federer erklärt auf seinem Instagram-Profil den Rücktritt. Ein Schock mit Ansage für die Millionen Fans weltweit.
Publiziert: 15.09.2022 um 15:13 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2022 um 08:46 Uhr
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Time to say goodbye: Roger Federer hat seinen Rücktritt erklärt. Klick dich durch die Galerie, um noch einmal auf seine einzigartige Karriere zurückzublicken.
Foto: imago/Panoramic International
Stefan Meier und Emanuel Gisi

Es ist 15.12 Uhr am Donnerstagnachmittag, als Roger Federer die Bombe platzen lässt. Mit 41 Jahren, 20 Grand-Slam-Titeln, 103 Turniersiegen und 310 Wochen als Weltnummer 1 erklärt King Roger seinen Rücktritt.

«Heute möchte ich eine Nachricht mit euch teilen», sagt er in einem Statement, das er auf Instagram teilt. «Wie viele von euch wissen, waren die letzten drei Jahre voller Herausforderungen mit Verletzungen und Operationen. Ich habe hart daran gearbeitet, zu voller Wettkampfform zurückzufinden. Aber ich weiss auch, dass die Kapazitäten und Limiten meines Körpers und seine Message an mich in letzter Zeit klar sind. Ich bin 41 Jahre alt. Ich habe mehr als 1500 Matches in über 24 Jahren gespielt. Das Tennis hat mich so wohlwollend behandelt, wie ich es mir niemals hätte erträumen können. Und nun muss ich erkennen, wenn es Zeit ist, meine Wettkampf-Karriere zu beenden.»

Es ist ein Knall, der die Sportwelt erschüttert. Der Baselbieter tritt ab als einer der erfolgreichsten Tennisspieler aller Zeiten. Der Grösste ist er für viele sowieso. Vor allem die beeindruckenden Leistungen auf dem heiligen Rasen in Wimbledon bleiben für immer. 2003 holte er dort seinen ersten Grand-Slam-Titel, sieben weitere sollten im Süden Londons folgen. Auch an anderen prestigeträchtigen Tennis-Turnieren dominierte Federer seine Gegner nach Belieben. Sechsmal gewann er die Australian Open, fünfmal die US Open und einmal die French Open. Auf vielen Plätzen der Erde schrieb der Rekordsieger Märchen.

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«Ich möchte mich speziell bei meiner unglaublichen Frau Mirka bedanken, die jede Minute mit mir durchmachte», so Federer. «Sie hat mich vor Finalspielen aufgewärmt, unzählige Matches geschaut, während sie schwanger war. Und sie hat auch meine albernen Seiten ausgehalten, während sie mit mir und meinen Team über 20 Jahre unterwegs war.» Auch bei seinen vier Kindern bedankt sich der Maestro, bei seinen Eltern, der Schwester, den früheren Coaches und seinem aktuellen Team um Severin Lüthi, Ivan Ljubicic, Daniel Troxler und Pierre Paganini, bei Manager Tony Godsick. «Ihr seid alle unglaublich und ich liebte jede Minute mit euch.»

Das Buch wird nun zugeklappt, es werden keine Kapitel mehr folgen. Am Ende ist es das Knie, das Federer die Fortsetzung seiner unfassbaren Karriere verwehrt. Mehrfach operiert, Es wird kein zweites 2017 geben, als er nach praktisch einjähriger Verletzungspause in Melbourne sensationell die Australian Open gewann und danach gleich auch noch die Major-Titel Nummer 19 und 20.

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«Ich hatte Glück, so viele epische Matches zu spielen, die ich nie vergessen werde», so Federer. Mit Novak Djokovic und Rafael Nadal lieferte er sich die grössten Duelle. «Wir haben fair gekämpft, mit Leidenschaft und Intensität und ich habe immer mein Bestes gegeben, die Geschichte des Sports zu respektieren. Ich bin extrem dankbar. Wir haben uns gegenseitig gepusht und zusammen das Tennis auf ein neues Level gebracht.» Sein geliebtes Wimbledon ist der Ort, wo er sein letztes Grand-Slam-Spiel bestritt: 2021 schaffte er es in den Viertelfinal. Die einmalige Karriere von King Roger wird für alle Zeiten mit Wimbledon verknüpft bleiben.

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Nun wird es noch einen sportlichen Auftritt für den König des Tennis geben: Am Laver Cup vom 23. bis 25. September steht der Maestro in London nochmals auf dem Platz. Ob im Einzel oder im Doppel oder sogar nur als Zaungast und Edelfan, ist noch offen.

Der Rücktritt mag erwartet worden sein, ein Schock für die Fans ist er dennoch. Nicht nur für seine vielen Schweizer Anhänger. Der Baselbieter ist der beliebteste Tennis-Spieler der Welt und es ist noch nicht einmal knapp: 19-mal nacheinander wählten ihn die Fans zum «ATP Fan Favourite». Sie alle werden ihn und seine unvergleichlichen Tennis-Künste schmerzlich vermissen.

Fan war Federer auch. Und er blieb es: «Als meine Liebe zum Tennis begann, war ich ein Ballbub in meiner Heimatstadt Basel. Mit Staunen beobachtete ich die Spieler. Für mich waren sie wie Giganten und da begann ich zu träumen. Meine Träume brachten mich dazu, härter zu arbeiten und ich begann, an mich zu glauben. Einige Erfolge brachten mir Selbstvertrauen und ich war auf dem Weg zu einer unglaublichen Reise, die mich bis zum heutigen Tag geführt hat. Ich möchte mich von ganzem Herzen bei allen bedanken, die mir geholfen haben, die Träume eines jungen Schweizer Ballbubs wahr werden zu lassen.»

Der Schritt mag erwartet worden sein, ein Schock für die Fans ist er dennoch. Nicht nur für seine vielen Schweizer Anhänger. Mit Millionen Fans rund um den Erdball ist der Baselbieter der wohl beliebteste Tennis-Spieler der Welt. Sie alle werden ihn und seine unvergleichlichen Tennis-Künste schmerzlich vermissen.

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