Federer und Bencic out, Wawrinka unschlüssig
Hingis bangt um Olympia-Traum!

Für Martina Hingis sind die Olympischen Spiele unbestritten der Saison-Höhepunkt. Doch ob sie dort überhaupt antreten kann, scheint derzeit fraglich.
Publiziert: 28.07.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:03 Uhr
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Hingis: «Ich wäre liebend gerne mit Roger angetreten.»
Foto: OLIVER LANG
Simon Häring

Das liegt nicht nur an mir. Meine Partner sind ja derzeit etwas angeschlagen», scherzt Martina Hingis (35) während Wimbledon auf die Frage, in welchen Disziplinen sie bei Olympia in Rio antreten wird. Drei Wochen später ist aus dem Scherz bitterer Ernst geworden. Die Traum-Paarung mit Roger Federer (34) ist nach dessen Knie-Schock ­geplatzt, und auch beim Doppel gibts Fragezeichen.

Trainingsrückstand zwingt Bencic zur Absage

Gestern musste auch Belinda Bencic (19) ihren Verzicht auf Olympia bekannt geben. Zwar ist die Verletzung am rechten Hand­gelenk ausgeheilt, die sie in Wimbledon zur Auf­gabe zwang. Doch ein Trainingsrückstand zwingt Bencic zur Absage: «Ich bin nicht bereit für Rio.» In den nächsten Wochen bereitet sie sich für die US-Turniere vor.

«Ich werde mit den Tennisspielern und allen anderen Schweizer Olympia-Athleten am TV mitfiebern.»

Neben Viktorija Golubic, die für das Doppel an der Seite von Timea Bacsinszky nachnominiert wurde, ist Hingis somit die einzige Schweizerin, die ihre ganzen Hoffnungen auf eine Team-Medaille setzt.

Für den Traum von Edelmetall kehrte sie im April 2015 nach fast 17 Jahren ins Fed-Cup-Team zurück. Für sie wären es nach ­Atlanta 1996, wo sie als 15-Jährige teilnahm, erst die zweiten Olympischen Spiele.

Nach der gestrigen Absage von Bencic steht Hingis im Frauen-Doppel mit abgesägten Hosen da. Und die Ausgangslage im gemischten Doppel nach der Federer-Absage ist eine völlig neue. Sicher ist ­derzeit nur, dass es in Rio de Janeiro nun höchstens ein Schweizer Duo geben wird, weil neben Stan Wawrinka kein weiterer Mann die Selektionskriterien erfüllt.

Er zeigte Interesse daran, mit Hingis anzutreten, liess aber Federer den Vortritt. Unklar ist, ob Wawrinka nun allenfalls bei Timea Bacsinszky im Wort steht. Er hat immer klargemacht, dass er sich erst kurzfristig entscheidet, ob er neben dem Einzel, das absolute Priorität geniesst, auch noch weitere Diszi­plinen bestreiten wird. Nun müssen er und vor allem ­Delegationsleiter Severin Lüthi die Situation neu beurteilen.

«Ich wäre ­liebend gern mit ihm angetreten»

Hingis ist von Federers Absage zwar enttäuscht, zeigt aber Verständnis: «Ich wäre ­liebend gern mit ihm angetreten. Ich weiss, dass es eine schwierige Entscheidung war, und wünsche ihm eine rasche und vollständige Genesung.» Für sie bedeutet die Absage, dass ihr grosser Olympia-Traum geplatzt ist. Und weil auch Bencic in Rio nicht dabei ist muss Hingis hoffen, dass Wawrinka im gemischten Doppel Federers Platz einnimmt.

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