Federer nach Pleite in Paris
«Das Schlimmste ist, wenn Stan jetzt einen Kack spielt»

Roger Federer (33) gratuliert Wawrinka sportlich zum Sieg. Trotzdem ist er schwer enttäuscht, vor allem von seiner Leistung.
Publiziert: 03.06.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:23 Uhr
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Ausgerutscht: Federer verliert erstmals an einem Grand-Slam-Turnier gegen Wawrinka.
Foto: AP Photo
Von Simon Häring aus Paris

War das Stans bester Match gegen Sie?
Die ersten zehn Duelle kann man gar nicht zählen. Da war er noch nicht der Spieler, der er heute ist. Stan hat von Anfang bis zum Schluss besser gespielt. Darum wäre es für mich wichtig gewesen, in den Match reinzukommen und das Break zu schaffen. Ich weiss nicht, wie oft es mir passiert, dass ich kein Break schaffe. Er hat hoch verdient gewonnen. Aber klar bin ich enttäuscht, dass es nicht besser lief.

Was werfen Sie sich vor?
Vieles. Ich habe gehofft, dass ich die Zweiten besser retournieren kann. Die Bedingungen waren sehr anders. Es hatte extremen Wind, der es sehr schwierig gemacht hat für beide. Ich hätte lieber auf dem Center Court gespielt, aber das ist keine Entschuldigung.

Schmerzt die Niederlage weniger, weil es gegen Stan war?
Ein wenig. Die Stunde nach dem Match war nicht lustig. Ich hatte keine Lust auf Freudensprünge und zu sagen, dass ich mich für ihn freue. Ich ging hart mit mir ins Gericht. Ich bin enttäuscht von meiner Leistung.

Was trauen Sie Stan jetzt zu?
Ich traue ihm viel zu. Ich habe ihm am Netz gesagt, dass ich hoffe, dass er ein super French Open hat. Bei ihm bin ich auch überzeugt, dass er das schafft. Darum freut es mich für ihn und ich hoffe, dass er es durchzieht. Es gibt nichts Schlimmeres, als dass einer dich bezwingt und er spielt im nächsten Match einen Kack. Ich bin überzeugt, dass er stark spielen wird.

Mit welchem Gefühl verlassen Sie Paris?
Ich habe besser gespielt als im letzten Jahr. Da spielte ich passiv. Es war okay, mehr nicht. Ich spiele offensiver Tennis, habe keine Schmerzen und habe mich an den Schläger gewöhnt. Jeden Monat und jedes Jahr wird es besser. Ich habe das Gefühl, es wäre noch mehr möglich gewesen.

Wie geht es jetzt weiter?
Es gilt, diese Niederlage zu akzeptieren. Stan hat super gespielt heute. Es geht weiter. Ich freue mich auf die Rasensaison. Ich bin froh, dass ich heil und gut aus dem Turnier komme. Ich hoffe, dass ich bei meinem Hauptsaisonziel in Wimbledon mein bestes Tennis spielen kann.

Werden Sie das Spiel Djokovic – Nadal schauen?
Vielleicht. Aber wohl eher nicht. Ich habe noch keine Ahnung, was ich am Mittwoch-Nachmittag mache.

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