Je mehr Zeit vergeht, desto häufiger wird die Frage gestellt: Wann wird Tennis-Gott Roger Federer zurücktreten? Bereits 2013, als er 32-jährig nur ein Turnier für sich entscheiden konnte (Halle), machen wilde Spekulationen die Runde. Er habe seinen Zenit überschritten, es sei Zeit, der jüngeren Generation Platz zu machen.
Beides stellt sich später als Unsinn heraus. Federer feierte seither 26 Turniersiege, darunter drei Grand-Slam-Triumphe. Doch nun, mit schon 38 Jahren mehren sich die Fragen um Federers sportliche Zukunft. Wann Roger aber tatsächlich sein Racket endgültig an den Nagel hängen wird, weiss nicht mal er selbst, wie auch sein Berater Tony Godsick bestätigt.
In einem Telefoninterview mit dem philippinischen Tennisportal «spin.ph» sagt Godsick: «Er weiss es wirklich nicht.» Dabei würde es Godsicks Job viel einfacher machen. «Mir geht es nicht darum, die News vor allen anderen zu haben, ich will es einfach besser planen können.» Federer werde keine Abschiedstournee machen, so Godsick, «aber ich würde gerne früher davon erfahren, damit wir vielleicht ein paar Kameras mehr aufstellen können, wenn er spielt. Damit wir noch mehr Bildmaterial haben.»
Sicher ist, dass Ehefrau Mirka mitentscheiden wird, ab wann ihr Roger dem Platz fernbleibt. «Das wird sein, wenn Mirka sagt: ‹Ich kann das nicht mehr machen› und ‹Ich kann mit den Kindern nicht reisen› und ‹Den Kindern gefällt es nicht›», so Godsick.
Noch dürfte es aber nicht so weit sein. Für 2020 hat Federer viel vor. Die Olympischen Spiele in Tokio (24. Juli bis 9. August) hat sich der Maestro dick im Kalender angestrichen. Das nächste Highlight steht aber schon vor der Tür: Bei den Australian Open (20. Januar bis 2. Februar) peilt Federer seinen 21. Grand-Slam-Sieg an. (sag)