Federer jagt den Ball übers Stadiondach
«Das ist der grösste Witzpunkt, den ich je gespielt habe»

Roger Federer steht ohne Satzverlust im Australian-Open-Viertelfinal. Beim Sieg über Marton Fucsovics holt sich der Schweizer einen schier unglaublichen Punkt. Da muss sogar der Maestro schmunzeln.
Publiziert: 22.01.2018 um 10:30 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:00 Uhr

In den letzten 20 Jahren hat Roger Federer (36) schon zig tausende Punkte gespielt. Und doch erlebt auch der Maestro im Spätherbst der Karriere noch Erstaunliches. Wie beispielsweise kurz vor Ende des 2. Satzes im Achtelfinal gegen Marton Fucsovics.

Der Ball springt Federer an den Racket-Rahmen und verschwindet aus dem TV-Bild hoch über dem Stadiondach. Nach mehreren Sekunden landet er tatsächlich noch im Feld und Fucsovics kann darauf hin mehrmals zum Smash ansetzen. Prompt haut er den Ball ins Netz!

An der Pressekonferenz muss Federer auf diesen irren Punkt angesprochen lachen und sagt: «Das ist vielleicht der grösste Witzpunkt, den ich je gespielt habe. Ich habe mich gut verteidigt, aber normalerweise hat man nicht so viel Glück.»

Berdych sitzt schon im Eisbad

Als nächster Gegner wartet nun mit Tomas Berdych ein Altbekannter auf Federer. Sie stehen sich zum 26. Mal gegenüber, Roger führt mit 19:6-Siegen. Zum dritten Mal in Serie kommts zum Duell an den Australian Open.

War der letztjährige Match gegen den Tschechen in Melbourne (Sieg in Runde 3) der Wegbereiter für sein grandioses Jahr 2017? Federer kann keine schlüssige Antwort geben: «Ich weiss nicht, ob man es auf diesen einen Match reduzieren kann. Ich hatte auch danach ein paar Matches, die mit verantwortlich für die grossartige Saison waren. Es sind viele Schritte erforderlich für den Verlauf eines Jahres.»

Während sich Federer noch gegen Fucsovics auf dem Platz steht, sitzt Berdych bereits im Eisbad und kann sich seinen nächsten Rivalen anschauen. Roger sagt: «Ich freue mich gegen ihn zu spielen. Er scheint in guter Form zu sein. Ich bin froh, ist er wieder zurück nach seinen Rückenbeschwerden.»

Bisher ist Federer ohne Satzverlust durchgekommen. Kann man es mit dem Vorjahr vergleichen? Roger sagt: «Es wäre falsch, das letztjährige Turnier kopieren zu wollen oder zu meinen, sich gleich zu fühlen. Vielleicht kommen ja jetzt auch noch ein paar Fünfsätzer auf mich zu. Ein paar Dinge kann ich allenfalls mitnehmen. Zum Beispiel die Lockerheit. Oder dass ich von Anfang bis Ende offensiv bleibe.» (rib/C.K.)

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