Roger Federer lässt auch in der zweiten Runde der Australian Open nichts anbrennen. Während der Sturm draussen tobt, fegt der 38-Jährige unter geschlossenem Dach der «Rod Laver Arena» wie ein Orkan über den Serben Filip Krajinovic weg. 6:1, 6:4, 6:1 führt er den Djokovic-Kumpel, der keineswegs ein «Nobody», sondern immerhin die Nummer 41 der Welt ist, vor. Nach zwei «Quickies» ohne Satz- und Energieverlust steht der siebenfache Melbourne-Sieger auch bei der 21. Teilnahme, wie immer, in der dritten Runde.
Und dort wartet: John Millman – klingelt es da? Genau, das ist der Australier, der im Match seines Lebens den unter schwüler Hitze leidenden Schweizer 2018 im Achtelfinal der US Open nach Hause schickte! «Ich fiel damals fast in Ohnmacht», erinnert sich Roger lachend. «Ich fühlte mich noch nie so schlecht auf dem Platz. Ein Tag zum Vergessen – aber das kann bei über 1000 Matches ja einmal passieren.»
Federer-Gegner findets «ziemlich cool»
Für den 30-jährigen Millman (ATP 47) ein unvergesslicher Tag. «Ich musste auch viel mehr darüber reden als ich je gedacht hätte», sagt er, schwächt aber ab: «Er spielte wohl nicht sein bestes Tennis, deshalb weiss ich nicht, ob mein Sieg damals viel zählt. Ich verlor danach ja auch wieder in Halle. Da, wo eine Strasse nach Roger benannt ist, unglaublich.» Aber natürlich freut sich Millman, der auf schwüle und heisse Verhältnisse wie in New York hofft, auf diesen wohl härtesten Test im Tennis: «Beim Heim-Slam gegen jemanden wie Roger spielen, das ist ziemlich cool!»
Millman ist typisch Aussie
Heim-Slam, das bedeutet in Australien auch Party-Time – laute, pöbelnde Fans und viel Alkohol. Genau nach dem Gusto des Mannes aus Brisbane, der die Meinung von Stefanos Tsitsipas – «Fussballplatz-Stimmung gehört nicht zum Tennis» – nicht teilt. «Das hier ist nicht nur ein Tennis-Anlass, sondern ein Unterhaltungs-Event. Ich liebe diese laute Aussie Menge. Ich bin ja auch so ein typischer Aussie-Kerl, einer aus dem Volk», sagt Millman. «Von mir aus können meine Fans mit Alkohol gefüttert werden – je besoffener diese Rowdies sind, desto besser.»
Der gesittetere, elegante Schweizer sieht das allerdings locker: «Ich bin auch immer happy, wenn das Publikum mitgeht», sagt er – wohlwissend, dass er selbst gegen Einheimische bei sehr vielen Fans der Liebling ist. Er ist der König der «Rod Laver Arena», weshalb Millman auch nichts dagegen hätte, würde die Partie auf einem seiner gewohnten Spielstätten, den kleineren Showcourts stattfinden. Roger kontert abermals: «Wo auch immer wir spielen, ich bin überall parat.»
Das weiss auch Millman: «Nach New York wird wahrscheinlich noch entschlossener sein, mir in den Hintern zu treten. Aber wenn der Blitz zweimal einschlägt, sage ich nicht nein.»
Gegen Aussie John Millman peilt Roger Federer am Freitag, 24. Januar (ca. 10:30 Uhr Schweizer Zeit), seinen 100-Melbourne-Sieg an.
Hundert – eine magische Zahl für Roger Federer. Diese Anzahl Titel hat er letzte Saison in Dubai vollendet. Ein Meilenstein, den der 38-Jährige mittlerweile auf 103 aufgestockt hat – mit Jimmy Connors' 109-Rekord im Visier...
In Wimbledon schaffte er vergangenen Sommer im Viertelfinal die 100, steht nach seiner Final-Niederlage gegen Novak Djokovic bei einem Sieg mehr (und 13 Niederlagen) an der Londoner Church Road.
Die Zahlen zu Rogers restlicher Grand-Slam-Bilanz (total 359 Siege und 58 Niederlagen) sehen so aus: Bei den US Open (89:14) fehlen Roger noch elf Erfolge, er müsste für die 100 also mindestens noch zweimal in New York antreten. In Roland Garros (70:17) fehlen 30 Siege – unrealistisch.
Aber hier in Australien, da liegt das Jubiläum bei seiner 21. Teilnahme greifbar nah. Noch ist der sechsfache Titelhalter nicht ganz hundert, 99:14 lautet die Bilanz. Vor seinem Drittrunden-Match gegen John Millman (ATP 47), das – entgegen dem Wunsch des volksnahen Aussies – zur späten «Night Session» in der «Rod Laver Arena» (ca. 10:30 Uhr Schweizer Zeit) stattfindet. Für Federer ein weiteres Spiel für die Geschichtsbücher.
Gegen Aussie John Millman peilt Roger Federer am Freitag, 24. Januar (ca. 10:30 Uhr Schweizer Zeit), seinen 100-Melbourne-Sieg an.
Hundert – eine magische Zahl für Roger Federer. Diese Anzahl Titel hat er letzte Saison in Dubai vollendet. Ein Meilenstein, den der 38-Jährige mittlerweile auf 103 aufgestockt hat – mit Jimmy Connors' 109-Rekord im Visier...
In Wimbledon schaffte er vergangenen Sommer im Viertelfinal die 100, steht nach seiner Final-Niederlage gegen Novak Djokovic bei einem Sieg mehr (und 13 Niederlagen) an der Londoner Church Road.
Die Zahlen zu Rogers restlicher Grand-Slam-Bilanz (total 359 Siege und 58 Niederlagen) sehen so aus: Bei den US Open (89:14) fehlen Roger noch elf Erfolge, er müsste für die 100 also mindestens noch zweimal in New York antreten. In Roland Garros (70:17) fehlen 30 Siege – unrealistisch.
Aber hier in Australien, da liegt das Jubiläum bei seiner 21. Teilnahme greifbar nah. Noch ist der sechsfache Titelhalter nicht ganz hundert, 99:14 lautet die Bilanz. Vor seinem Drittrunden-Match gegen John Millman (ATP 47), das – entgegen dem Wunsch des volksnahen Aussies – zur späten «Night Session» in der «Rod Laver Arena» (ca. 10:30 Uhr Schweizer Zeit) stattfindet. Für Federer ein weiteres Spiel für die Geschichtsbücher.