Am Montag landete Roger Federer mit dem Deutschen Alexander Zverev in Buenos Aires. Nur wenige Stunden später war er bereits im typischen Argentinien: in einem riesigen Barbecue.
«Wir sind gerade von diesem Grill angekommen und wir sind satt», sagte der lächelnde 20-fache Grand-Slam-Sieger, der bei seinem zweiten Besuch im Land nach 2012 grosse Erwartungen weckte. Rund 100 meist junge Fans warteten vor den Türen des Hotels, um den Schweizer zu sehen. In Argentinien hat der Maestro eine grosse Fanbasis.
Federer und Zverev werden am Dienstag in Chile die erste von fünf Exhibitions spielen. Gefolgt von Buenos Aires, Bogotá, Mexico City und Quito.
«Ich sehe keinen Grund, aufzuhören»
An einer Pressekonferenz geht es unter anderem um den Rücktritt des 38-Jährigen. Federer erklärt, wie er sich den Tag vorstellt, an dem alles vorbei sein wird. «Wenn man sich die Rücktritte vieler Spieler ansieht, merkt man, dass es dafür keine Regeln gibt. Ehrlich gesagt: Ich weiss nicht, wie es sein wird. Alles wird von meinen Gefühlen zu diesem Zeitpunkt abhängen, meiner Familie», erklärt Federer. «Heute fühle ich mich sehr wohl. Ich sehe keinen Grund, aufzuhören. Ich weiss nicht, wie das Ende sein wird. Ich hoffe, es ist etwas Spannendes und Schönes.»
Federer wusste schon früh, dass er lange spielen will. «Fit zu bleiben war ein Ziel, das ich immer verfolgt habe. Schon 2004, als ich zum ersten Mal die Nummer eins wurde, hoffte ich, bis zu 35 und 36 zu spielen. Bis 38 oder 39 zu spielen, habe ich aber auch damals noch nicht bedacht. Doch hier bin ich nun.»
Federer erwartet Machtübernahme der neuen Generation
An das Jahr 2020 hat der Baselbieter viele Erwartungen. «Wir befinden uns in einer interessanten Zeit des Tennissports. Die Jungen rücken langsam nach. Thiem ist in Bestform, wir hatten Berrettini, Tsitsipas, Medvedev zum ersten Mal an den ATP Finals. Dazu kommt noch Zverev», zählt Federer auf.
«Es wird jedes Jahr schwieriger, zu gewinnen. Ich hoffe, nächstes Jahr einen Grand-Slam-Titel zu holen. Ich war dieses Jahr in Wimbledon so nah dran.» Und weiter: «Aber vielleicht ist 2020 das Jahr, in dem der Nachwuchs die Kontrolle übernimmt. Für mich wäre das völlig in Ordnung, denn Tennis wird in guten Händen sein. Aber es ist auch gut, dass Nadal und Djokovic auf einem sehr hohen Niveau weitermachen und dass Murray zurückkehrt.»
Einladung an Maradona
Und Zverev? Der schnappt sich eine Frage, die eigentlich an Federer gerichtet war: Wird er Diego Maradona sehen? Der Deutsche macht sofort grosse Augen: «Maradona! Bitte, Roger, du musst Maradona einladen!» Federer will ihm diesen Wunsch nicht abschlagen. «Ok, Sascha, ich versuche es!»