Wer ist der grösste Tennis-Spieler aller Zeiten? Der GOAT? Die Debatte spaltet die Tennis-Welt seit Jahren. Roger Federer, Novak Djokovic oder Rafael Nadal? Oder sogar eine Legende von früher wie Rod Laver oder Björn Borg? Die Meinungen sind vielfältig und ein abschliessendes Urteil wird nie möglich sein.
Umso überraschender, dass ausgerechnet Rafael Nadals PR-Manager genau wegen diesem Thema die Nerven verliert. Benito Perez Barbadillo passt die Meinung des Journalisten Jose Moron überhaupt nicht. Denn der kommt zum Schluss, dass ohne Zweifel Federer der GOAT ist.
Geht um mehr als nur Titel und Zahlen
Moron ist Chefredaktor des spanischen Tennis-Portals «Punto de Break» und schreibt auf Twitter: «Als ich Jordans Dokumentarfilm sah, wurde mir eines klar. Aus meiner Sicht ist Roger Federer der GOAT des Tennis.»
Er erläutert, dass es abgesehen von Titeln und Zahlen, die kalt analysiert werden, auch um die Bedeutung des Spielers im Sport geht. «Von der Dominanz und der Art und Weise, wie man spielt», so Moron. «Federer hat wie Jordan eine Spielweise erfunden. Er drehte den Sport um. Er machte viele darauf aufmerksam, in seine Fussstapfen zu treten oder daran zu denken, sich selbst zu motivieren und besser sein zu wollen als er. Das gibt’s nur, wenn man der Beste ist in dem, was man macht.»
Als ob er ahnt, was er mit seinen Worten anrichtet schreibt er auch dazu: «Ich habe darüber nachgedacht, es zu sagen oder nicht. Weil es sicherlich Personen gibt, die deswegen beleidigt sind. Aber sie müssen nicht wie ich denken, das ist nur meine Sichtweise des Sports.»
Nadal-Manager wirft Journalist Unprofessionalität vor
Eine Sichtweise, die er gemäss Barbadillo besser für sich behalten hätte. «Glücklicherweise folgt Tennis nicht Ihren Kriterien», schreibt der Medienprofi in einem Schlagabtausch mit Moron. Wiederholt wirft er ihm Unprofessionalität vor. «Das Kriterium, das Sie nicht festlegen, macht es sehr unprofessionell. Für Amateurtennis machen Sie das sehr gut. Aber wir sprechen über professionelles Tennis.»
Als wäre das nicht genug, legt er sich dann auch noch mit anderen Usern an, die ihn zur Raison bringen wollen. «Leider verstehen einige immer noch nicht», schreibt er einem. Er bezweifle ja nicht, dass Federer der Grösste sein könnte. «Aber wenn ein Journalist etwas so Grosses behauptet, dann muss er erklären, was die sportlichen Kriterien sind.» (sme)