Der Rummel um Angélique Kerber ist riesig. Angenehm unaufgeregt geht das Schweizer Fed-Cup-Team vor der Viertelfinal-Begegnung gegen Deutschland vom kommenden Wochenende in Leipzig mit dieser Situation um. «Ob wir Angst haben? Als Tennis-Spieler hat man hoffentlich gelernt, das Wort zu verdrängen. Wir haben riesigen Respekt vor ihrer Leistung», sagt Heinz Günthardt.
Ähnlich sieht das Timea Bacsinszky (26), die einen schwierigen Saisonstart hinter sich hat. «Ich zittere», scherzt sie. «Nein, im Ernst: Wir haben einen unglaublichen Beruf. Ich habe gar keine Angst, wenn ich auf einen Platz gehe. Weil ich es liebe. Ich gebe mein Bestes, überall und gegen jeden. Am Ende ist es nur ein Spiel. Angst kann man vor anderen Dingen haben», sagt Bacsinszky.
Günthardt sieht in Kerbers Sieg trotzdem einen Vorteil. «Meine Spielerinnen haben gesehen, was möglich ist, wenn man arbeitet und alles zusammenkommt. Es ist motivierend und inspirierend.» Und der Zürcher ergänzt: «Hier sitzen Weltklasse-Spielerinnen, die gegen diese Gegnerinnen schon gespielt und gewonnen haben.» Bencic hat beide Duelle gegen Kerber gewonnen, Bacsinszky ihre einzige Partie ebenfalls.
Martina Hingis reist erst am Mittwochabend an. «Wir verschicken keinen Marschbefehl. Jeder, der hier ist, ist freiwillig hier. Wir haben professionelle Spielerinnen, die genau wissen, was sie brauchen, um bereit zu sein. Sie hat 24 Stunden mehr Zeit, weil sie erst im Doppel am Sonntag spielt. Für Martina macht es Sinn, erst am Mittwoch anzureisen. Wir haben damit überhaupt kein Problem», sagt Günthardt.