Vielleicht ist es ja ein gutes Omen. Letztmals, als die Schweiz im Fed-Cup-Halbfinal spielte, standen der damaligen Kapitänin Melanie Molitor, der Mutter von Martina Hingis, auch nur drei Spielerinnen zur Verfügung. Trotzdem setzte sich die Schweiz gegen Frankreich mit 3:0 durch. Auch diesmal sind nur drei Athletinnen dabei.
Stefanie Vögele sei verletzt, Romina Oprandi nicht in der nötigen Verfassung, sagt Captain Heinz Günthardt. «Aber wir sind komplett. Wir haben drei Einzel- und drei Doppel-Spielerinnen und es ist das selbe Team wie jenes, das gegen Polen im Herbst 2014 den Aufstieg geschafft hat», erklärt der Zürcher.
Wobei: ganz richtig ist das nicht. Doppel-Königin Martina Hingis spielt nur Einzel, falls bei Viktorija Golubic etwas dazwischen kommen sollte. Die 23-jährige Zürcherin reitet nach ihrem Achtelfinal-Einzug in Katowice (Pol) auf einer Erfolgswelle und ist im Einzel-Ranking so gut wie nie zuvor klassiert (WTA 129).
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: mit Belinda Bencic fehlt Heinz Günthardt die nominell beste Einzel-Spielerin. «Sie ist eine der besten Tennis-Spielerinnen der Welt. Daran, dass das ein herber Verlust ist, besteht kein Zweifel. Belinda ist unersetzlich. Aber wir versuchen es auch nicht», sagt Günthardt.
Für die Schweiz geht es am Wochenende gegen Tschechien um den erstmaligen Final-Einzug im Fed Cup seit 1998. Beim Titelverteidiger fehlen mit Petra Kvitova (26, WTA 7) und Lucie Safarova (29, WTA 15) sogar die zwei besten Einzel-Spielerinnen. Stärkste Athletin im Aufgebot von Petr Pala ist Karolina Pliskova (24, WTA 18).