Ex-Tennis-Star Robin Söderling schockiert mit Beichte
So ging Federers Finalgegner von 2009 durch die Hölle

Schockierende Beichte des schwedischen Ex-Tennisstars Robin Söderling: Zu Profizeiten dachte er an Selbstmord!
Publiziert: 06.07.2020 um 00:18 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2020 um 15:21 Uhr
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Unvergessen: An den French Open 2009 fügt Robin Söderling dem Sandkönig Rafael Nadal seine einzige Niederlage in Paris zu …
Foto: foto-net / Paul Zimmer
Cécile Klotzbach

Robin Söderling – das ist der Mann, der dem Sandkönig Rafael Nadal die bitterste Niederlage in dessen Reich Roland Garros zufügen konnte. Damals, 2009, als Roger Federer seinen einzigen Paris-Sieg landete. Kaum zu glauben, dass genau dieser Robin Söderling ein paar Jahre später so verzweifelt sein soll, dass er daran dachte, sich umzubringen.

Unbekannte Krankheit war der Grund

Aber genau dies gesteht der aktuelle Davis-Cup-Captain Schwedens jetzt im Radiosender «Radio of Sweden». Im Internet habe er nach verschiedenen Methoden gesucht, Selbstmord zu begehen. Und zwar in der Zeit, als er seine Mononukleose – im Volksmund «Pfeiffersches Drüsenfieber» – noch nicht kannte. 2011 wurde seine Krankheit offiziell.

Bevor er sich ein Jahr später aus der Tour zurückzog, ging Söderling durch die Hölle. «Ich war sehr besorgt, fühlte mich überhaupt nicht gut. Sass zu Hause und verstand nichts. Beim geringsten Geräusch hatte ich Panik», sagt der heute 36-Jährige. Auf dem Tenniscourt sei der Druck enorm gewesen. «Je mehr Erfolge ich seit 2009 hatte, desto grösser wurde er», erzählt die ehemalige Weltnummer 4, die in ihrer Karriere zehn Titel holte, weiter. «Ich dachte, ich dürfte nur gegen drei Spieler verlieren. Den Rest müsste ich schlagen, sonst wäre ich ein Verlierer oder Versager.»

«Ich warf mich heulend ins Bett»

Söderling war in einem schwarzen Loch, seine Verzweiflung habe sich durch ständiges Weinen geäussert. «Ich kam im Hotel an und warf mich heulend ins Bett», erinnert er sich. Irgendwann dann sei es ihm unmöglich gewesen, zu Matches anzutreten. «Ich hätte nicht einmal gekonnt, wenn sie mir eine Waffe an die Schläfe gehalten hätten.»

Obwohl er lange auf ein Comeback hoffte, trat der Schwede 2015 definitiv und offiziell vom Profisport zurück. Nun fordert er andere Athleten dazu auf, nur aus Freude, niemals aus Druck ihrem Sport nachzugehen. Der mentale Aspekt sei einer der wichtigsten im Tennis, aber man spräche nur selten über seine psychischen Probleme. Söderling: «Deshalb will ich einen Schritt nach vorne machen und darüber berichten.»

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