Man könnte es sich so schön vorstellen. Ein prachtvoller Hof mit Reitställen und Weideland in herrlicher Natur. Ein Zuchtbetrieb mit edlen Pferden. Eine finanziell gesicherte Zukunft mit einem Hauch Luxus. Und mittendrin Ex-TennisQueen Patty Schnyder. Zusammen mit ihrem Rainer.
Ein Traum, der längst geplatzt ist. Oder besser: Ein Albtraum, der Patty erspart bleibt. Denn was so idyllisch klingt, ist offenbar das neuste Kapitel im Sündenbuch des Rainer Hofmann – von dem Patty seit zwei Jahren getrennt ist.
Das Anwesen für Pferdeliebhaber liegt in Niedersachsen zwischen Hannover und Göttingen. Das Eigentümer-Ehepaar P.*, beide über 70, sucht seit dem Sommer einen Käufer – und glaubte diesen in Rainer Hofmann gefunden zu haben.
Nachdem Hofmann sein Interesse bekundet hatte, war man sich schnell einig. Bei einem Notar wurde bereits ein Vertrag geschlossen (liegt blick.ch vor). Kaufpreis für die Immobilie mit 400 Quadratmetern Wohnfläche, 17 Zimmern, traumhaftem Garten mit Seerosenteich, Reithalle, Pferdestall, Remise und 4000 Quadratmetern Weideland: 855 250 Euro (rund 1,05 Millionen Franken).
Doch als alles in trockenen Tüchern scheint und die Zahlung fällig wird, beginnt der Ärger. «Herr Hofmann vertröstete die Besitzer immer wieder – teils mit abstrusen Geschichten, alles Märchen», sagt der für den Verkauf zuständige Immobilienmakler Frank Bobinac. «Aber weil Herr Hofmann so vertrauenswürdig wirkte, haben wir lange an ein Happy End geglaubt.»
Hofmann wiegte seine Opfer unter anderem damit in Sicherheit, dass er sich als erfahrener Pferdezüchter und -fachmann ausgab. «Er sagte uns, dass er als Berater der Schweizer Reiter-Equipe an Olympischen Spielen gewesen sei», so Bobinac. Auch sei von einem Reiterhof in Südfrankreich mit angeschlossenem Hotel die Rede gewesen.
Nur: Geld floss bis heute keines. Obwohl Hofmann dies sogar mit einem US-Zahlungsschein zu belegen versuchte. Makler Bobinac: «Hätten wir gewusst, dass es sich um den Herrn Hofmann handelt, über dessen Finanzgebaren man ja so einiges im Internet lesen kann, wären wir nicht auf ihn hereingefallen.» Unter anderem gab es 2011 Betreibungen in Höhe von 600 000 Franken gegen Hofmann und Schnyder, die damals die Schweiz verliessen und nach Deutschland flüchteten (blick.ch berichtete).
Die Opfer fühlen sich betrogen, müssen sich nun auf die Suche nach einem neuen Käufer für ihren schönen Hof machen. Bobinac: «Interessenten können sich gerne an mich wenden.» (Mail: frank.bobinac@web.de)
Doch ungeschoren soll Hofmann diesmal nicht davonkommen. Das Ehepaar erstattete am Dienstag Strafanzeige. Hofmann gegenüber BLICK: «Das kommentiere ich nicht. Es war und ist keine Rechtsgültigkeit vorhanden.»
*Name der Redaktion bekannt