«Es war erst der Viertelfinal»
Federer tritt auf die Euphorie-Bremse

Roger Federer steht in Wimbledon nach einer wundersamen Wende in den Halbfinals. Darüber freuen will er sich aber nur kurz.
Publiziert: 07.07.2016 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 17:15 Uhr
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Federers achter Wimbledon-Titel rückt immer näher.
Foto: EQ Images
Simon Häring aus Wimbledon

Von Marin Cilic wird Roger Federer (34) erstmals in diesem Jahr in Wimbledon ernsthaft getestet. Drei Matchbälle wehrt er ab und dreht zum zehnten Mal in seiner Karriere einen 0:2-Satzrückstand. «Das gibt mir einen enormen Schub. Der Vorteil ist, dass du richtig getestet wirst. Du siehst, wo du stehst.» Selten hat man ihm nach einem Viertelfinal-Sieg so erleichtert und emotional gesehen.

«Ich habe jetzt einen ganzen Tag, um runterzukommen», sagt der Baselbieter. Obwohl er vom Cilic-Wunder noch sichtlich aufgewühlt scheint, tritt er auch auf die Euhporie-Bremse: «Wenn du dich nach einem solchen Sieg nicht mehr freuen würdest, wäre etwas falsch. Aber es war erst der Viertelfinal. Ich darf jetzt nicht zu euphorisch werden.» Er habe jetzt eine echte Chance auf den Turniersieg.

Noch vor zwei Wochen hatte Federer selber nicht damit gerechnet. «Ich war beunruhigt, als ich herkam und hoffte einfach, dass ich irgendwie durch die erste Woche komme.» Doch die Entwicklung ist erfreulich. Nicht zuletzt darum, weil mit Titelverteidiger Novak Djokovic (29) der Mann ausgeschieden ist, der Federer in Wimbledon in den letzten Jahren jeweils im Final bezwungen hat.

Der siebenfache Wimbledon-Sieger wiegelt Gedanken daran hingegen ab. «Ich war zu sehr mit mir beschäftigt. Aber natürlich: Alle im Feld atmen auf, wenn jemand wie er ausscheidet, der alles gewonnen hat.» Federer trifft nun auf den Kanadier Milos Raonic (25, ATP 7), den starken Aufschläger, in dem er selber einen künftigen Grand-Slam-Sieger sieht und der ihn zuletzt in Brisbane bezwungen hat.

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